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Quarantäne: Sinn oder Unsinn?
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Hallo !
Zuerst muss man sich einmal fragen, lohnt sich "Quarantäne" d.h. kann ich den Verlust meiner lange Zeit gepflegten Aquarienfische verkraften bzw. riskiere ich einen Totalausfall. Dann sollte man sich im Klaren sein, was unter "Quarantäne" im aquaristischen Sinne zu verstehen ist. Es ist nicht damit getan, die neu erworbenen Fische in ein separates Becken zu setzen, vier Wochen darin zu halten und dann z.B. in ein großes Gesellschaftsbecken zu entlassen- Falsch, Falsch, Falsch. Step by Step - Quarantäne-Aktion für ein großes Gesellschaftsbecken 1. Neue Fische in ein separates kleines eingefahrenes Becken setzen 2. Zwei Wochen in diesem Becken keinen Wasserwechsel machen bzw. nur sehr sehr wenig Wasser austauschen. 3. Nach der zweiten Woche (sollten die neuen Fische noch leben) Wasser vom großen Gesellschaftsbecken in das kleine Quarantänebecken wechseln. Ich machs täglich und steiger die Dosis. 4. (Wichtigster Punkt) Nach vier Wochen Testfische aus dem großen Gesellschaftsbecken in das kleine Quarantänebecken setzen. Sie sollen anzeigen, ob die scheinbar gesunden neuen Fische Krankheitsüberträger sind. Sicherer ist, mehrere Testfische unterschiedlicher Arten einzusetzen. 5. Wenn alles O.K., dann nach 6 - 8 Wochen täglich etwas Wasser aus dem Quarantänebecken ins große Gesellschaftsaquarium wechseln. 6. Ist alles O.K., dann können nach etwa 8 Wochen die neuen Fische ins Zielaquarium gesetzt werden. Quarantäne im aquaristischen Sinne zielt auf den Schutz des bisherigen Fischbestandes ab. Allerdings gibts es keine 100%ige Sicherheit, sich bei neuen Fischen doch nichts einzuschleppen. Der Beste Schutz seines eigenen Fischbestandes ist, keine neuen Fische zu erwerben. |
Moin
Ich hab auch kein Becken für die Quarantäne. Dafür aber Fischdealer auf die ich mich verlassen kann. Bis heute bin ich gut gefahren, Toi Toi Toi. Bei Wf die grad importiert wurden ist Quarantäne Pflicht. mfg |
Hi Stefan.
Was genau willst du denn mit deinem Punkt 5 erreichen? Sorry, aber irgendwie steig ich da nicht ganz durch. Gruß, Mathias |
Hallo,
@Mathias - ich denke, dass es darum geht - die vorhandenen Fische mit den Bakterien der Quarantänefische zu konfrontieren. Ich selber habe bis jetzt auch kaum Quarantäne gemacht. So wie Stefan es beschreibt, macht es meiner Meinung nach noch am meisten Sinn, da man die neuen Fische zuerst mit dem vorhandenen Wasser und die darin vorkommenden Bakterienstämme konfrontiert - und dann in umgekehrter Reihenfolge auch den vorhandenen Besatz mit den neuen Bakterienstämmen. Irgendwo hab ich mal gelesen, dass es das Hauptproblem bei Neuerwerben ist, dass entweder der alte Besatz mit den was der Neue bringt nicht zurechtkommen - oder umgekehrt. Denke gerade bei Wildfängen ist dieses Problem gegeben. LG Ingrid |
Hallo Stefan,
mit einigen dieser Schritte kannst Du den ein oder anderen neuen Bewohner schon in den Himmel schicken, ohne das dies hätte sein müssen. Zwei Wochen keinen Wasserwechsel bei heiklen Welsen, noch dazu in einem kleinen Becken, können tödlich sein. Deine Umsetzaktion aus dem großen ins kleine Becken beweist auch nur, daß Deine "Altfische" entweder ein gutes Immunsystem haben - oder nicht. Die Tiere können auch an der neuen Umgebung erkranken. Ob sie auch sterben würden, wenn Du neue Fische in ihr Becken setzt, ist äußerst fraglich. Dann haben sie nämlich keinen so erheblichen Umsetzstreß... Punkt vier bedeutet außerdem, daß ich Fische auswählen muß, die ich eventuell opfern kann. Um jetzt ethische Fragen komplett außer Acht zu lassen: Nimmst Du da die teuersten und heikelsten? Glaube ich nicht. Aber genau die müßtest Du eigentlich nehmen, um überhaupt zu sicheren Ergebnissen zu kommen... Wenn ich heikle Fische habe, dann halte ich die allein. Alle anderen bekommen keine Quarantäne. Liebe Grüße, Martin. P.S. Fremdgehen vermeidet man am besten durch Meiden des anderen Geschlechts. Das ist ungefähr genauso gut möglich, wie nicht ab und an neue Fische zu kaufen. Mit einem gewissen Risiko muß man doch leben *fg*... Zitat:
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Hallo,
ein Argument ist aus meiner Sicht unsinnig: Dealer meines Vertrauens. Selbst der beste Dealer führt keine 6wöchige Quarantäne durch. Ich habe zumindest noch keinen erlebt. Ich denke: in jedem Falle Quarantäne. Viele Grüße Stefan |
Hallo !
Mein obiger Schrieb, war nur eine sehr kurze grobe Zusammenfassung zu später Stunde. Ausführliche Beschreibungen finden sich bei den Diskus-Freaks. Ob man es so macht, ist jedem selbst überlassen. @ Martin Genau - einen / einige wenige opfern, um den Rest seiner Fische zu retten bzw. ihnen gleiches Schicksal zu ersparen. Dies ist der Grundgedanke. @ Mathias Ingrid hats schon geschrieben. Aber "kein Wasserwechsel" soll nicht heißen versiffen lassen, sondern ist im Sinne von "möglichst wenig Wasser wechseln" zu verstehen. |
Hi,
nun muss ich auch meinen Senf dazugeben. Auf jeden Fall ist Quarantäne sinvoll. Nur so lassen sich wirkungsvoll neuinfektionen im alteingesessenen Bestand verhindern. Das Wasserwechseln aus dem Zielbecken in das Quarantänebecken ist ok, das zurückwechseln auch, das umsetzen von Testfischen aber IMHO sinnlos. Im Gegebsatz zu Stefan warte ich aber mit dem zurückwechseln von Wasser aus dem Quarantänebecken in das Bestandsbecken 3 Monate .. ja soooo lange ... denn das ist nunmal die Inkubationszeit der meisten Darmparasiten. Mit diesen stecken sich die Tiere aber meist erst beim Händler oder Großhändler an. Bei den Händlern fallen sie nicht so schnell auf durch den häufigen Generationswechsel. Noch was: Saubere Händler gibt es nicht!!! Gruß Andreas |
Zitat:
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Sauber schon, aber nicht steril... ;)
Gruß, Martin. |
Zitat:
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mfg |
Hi,
ich würde das nicht für eine gewagte Behauptung halten denn es gibt wohl keinen Hädler der eine 3 Monatige Quarantäne bei sich durchführt. Das wäre wirtschaftlich auch totaler Selbstmord aber man muss hier sagen, daß alles was sich nicht in den Becken der Händler abspielt sich völlig seiner Kontrolle entzieht. Daher ist jeder Händler der sagt er habe absolut saubere Tiere unwissend ein Lügner oder bisher ein riesiger Glückspilz gewesen. Ich will hier nicht sagen, dass es keine guten Händler mit erstklassigen Anlagen und viel Pflege für die Tiere gibt. Ich selber habe so einen "Händler meines Vertrauens" hier am Ort aber ich würde nicht soweit gehen das ich sage er hat nie nicht keine Kranken Tiere und ich kann eine Quarantäne guten Gewissens völlig wegfalen lassen. Daher meine Aussage es gibt keine "Sauberen Händler" womit ich sagen wollte "Es gibt keine Händler bei denen man mit 100%ier Sicherheit von Parasiten oder Krankheitsfreien Tieren ausgehen kann." Hier kann man jetzt wieder die Diskusion beginnen ob es überhaupt 100%ig Parasitenfreie Tiere gibt aber das würde nun zuweit führen. Imho kann man mit Quarantäne das Risiko für seinen Bestand erheblich verringern. Gruß Andreas |
Zitat:
Ich kenne auch keinen, weil 3-6 Wochen meines Erachtens völlig ausreicht. Der Importeur, von dem ich beziehe, gehen die meisten Tiere (Wf)wenn, innerhalb von ca.2 Wochen ein. Anzeichen einer Krankheit machen sich nach ein paar Tagen bemerkbar. Tiere werden erst verkauft, wenn er sicher ist das sie gesund sind. Mein favorisierter Händler sieht nach 40 Jahren Berufserfahrung schon im Ansatz das was mit den Tieren nicht stimmt. Verkauf dann bei ihm ausgeschlossen. Was der schon an Diskus wieder hingebogen bekommen hat ist schon manchmal ein Wunder. Von beiden hab ich noch nie ein krankes Tier bekommen, geschweige denn mir irgendwas eigefangen. Wenn jemand meint er müsse 3 Monate Zeit einhalten, bitte, entweder es zeugt davon das man eben keine guten Händler hat oder er ist übertrieben vorsichtig (was ich nicht nachteilig meine). Hier tauchte auch auf, manche Fische kämen evtl. mit gewissen Bakterienstämmen in anderen Becken/Wasser nicht klar. Ist das eine Theorie oder bewiesen? mfg |
Obs an Fischen bewiesen ist weiss ich nicht, aber bei Menschen sind genau solche Dinge sehr oft da gewesen... die indianer sind z.B. bei Einwanderung der Europäer plötzlich reihenweise an für uns harmlosen Krankheiten gestorben, weil deren Immunsystem sowas nicht kannte, ähnliche Geschichten finden sich auch bei den Ureinwohnern Afrikas, Australiens und Südamerikas.
In Bezug auf Aquarien hat jeder hier schon mal Beiträge nach dem Motto: "Neue Fische eingesetzt, alle haben weisse Punkte ausser die Neuen" gelesen. Kann mir das nicht anders erklären als dass die neuen die Krankheit mitgebracht haben, selber jedoch immun sind. Ist also eine durchaus nicht abwegige Theorie. Und da bei den neuen Fische diese Krankheit nicht ausbricht hilft tatsächlich höchstens eine Quarantäne mit langsamer Wasserangleichung, reines beobachten nutzt da gar nicht viel. Ob allerdings die Fische durch langsame Konfrontation mit den neuen Krankheiten immunisiert werden können, steht auf einem anderen (meines Wissens noch nicht gedruckten) Blatt. |
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Zitat:
Da sind wir dann schon 2 Die Vertreter der min. 6 Wochen Praxis, haben die das denn schonmal überhaupt versucht, Tiere sofort einzusetzen ? Oder von Anfang an das so gehandhabt, weil das seht so geschrieben. Manchmal schwimmen Tiere monatelang beim Händler rum ohne Anzeichen von Krankheit, die müssen dann auch diese Prozedur über sich ergehen lassen ? Wer selber importiert, da würde ich voll zustimmen, aber sonst? mfg mfg |
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Auch wenn ich, wie ich eben beschrieben habe, die Theorien einleuchtend finde, gehöre ich auch zu den Leuten die den Fischen die Karte: Gehe direkt in dein neues Zuhause, gehe nicht über Los, ziehe nicht 400eur ein" verpassen.
1. ist wie gesagt nicht erwiesen dass man die Fische durch eine langsame Konditionierung wirklich immunisieren kann, falls nicht riskiere ich ja dennoch meinen Fischbestand. 2. Hilft eine reine Quarantäne meist gar nix, da die Fische gesund sind. 3. Stress für die Fische. 4. So ein leeres Quarantänebecken nimmt Platz weg, sieht doof aus, insbesondere da man ja doch eher selten neue Fische bekommt, die in ein vorhandenes Becken eingesetzt werden. Wenn die neuen Fische eh ein neues, eigenes Becken bekommen ist das ganze schon wieder Überflüssig. Fazit: früher oder später wird das Quarantänebecken von selbst zu einem Artbecken für neue Fische *GG* |
Hi,
habe lange Überlegt,aber jetzt muss ich antworten.Vorgestern kam ich an noch 3 L134-Wildfänge,3 Wochen beim Händler,auf Kies mit Holz.45 Minuten hatte ich Zeit,entweder fischfreies Becken,Sand,ohne Deckung dafür gefüllt mit Hornkraut oder gleich zu den anderen,Sand,Holzaufbauten,Steinaufbauten,Röhren und Pflanzen.Als ich die Bäuchlein sah habe ich mich sofort für das Zweite entschieden.Die Alteingesessenen haben es den Neuen innert 10 h beigebracht,man muss nicht an der Scheibe hängen,man darf graben und jetzt gibt`s Futter. Obwohl,auch ich bin schon Mal reingefallen,2 von 6 Becken musste ich vollkommen aussterben lassen(keine Behandlung half),die habe ich dann 6 Monate fischlos gefahren. Salut Sylvia |
Hi,
bei mir ist die Vorsicht in einem Fall begründet, der mich 3 Hexenwelse und einige meiner schönen Sturis gekostet hat. Ich hatte zur Bestandserweiterung 2 Tiere von einem "empfolenen absolut sauberen" Händler gekauft. Das war meine erste Begegnung mit Fräskopfwürmern. Da ich bei den nächsten Tieren Quarantäne einhielt hatte ich zwar nochmal Nematoden aber nur im Quarantänebecken welches wenn wir ehrlich sind wesentlich einfacher zu entkeimen ist als ein Becken mit Bestand und Hölen, Pflanzen, Vrstecken,.... @Motoro Auch wenn du mich mit meinen 3 Monaten belächelst, das ist nun mal die Inkubationszeit einiger Nematoden. Als Quarantänebecken habe ich 3 60L Becken in einem Turm übereinander aufgestellt, so das sie schön aussehen und wenig Platz verbrauchen. Sie stören mich nicht und haben sich als äusserst nützlich erwiesen. Gruß Andreas |
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