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Karsten S. 25.10.2014 19:07

Corydoras aus Surinam
 
Hallo zusammen,

diese "eleganten" Corys hatte ich ja schon gezeigt:


Corydoras sp. "CW048"

Dies könnte ein Erstimport sein, da Ingo damals die beiden gefangenen Tiere nicht mitgenommen hat.
Wir konnten immerhin ca. ein Dutzend dieser Vertreter aus der Elegans-Gruppe fangen. Ingo hatte die Tiere im Spari Creek, einem direkten Zufluss zum Coppename River gefangen. Uns gingen die Tiere in einem kleinen Zufluss des Tibiti Rivers ins Netz. Der Tibiti fliesst dann ebenfalls in den Coppename, so dass es sich sicher um die gleiche Art handelt.

Zusammen mit diesen Corys gingen uns auch diese Art der Aeneus-Gruppe ins Netz:





Gemäß den genetischen Analysen von Alexandrou et al. in "Competition and phylogeny determine community structure in Müllerian co-mimics" ist diese Art nicht mit Corydoras aeneus (aus Trinidad) identisch und wird dort als Corydoras sp. "Suriname" bezeichnet.

Auch schon gezeigt hatte ich ein Weibchen von der Typusart der Gattung Corydoras geoffroy vom Typusfundort (Marshall Creek):



Eines der absoluten Highlights aber sind Corydoras surinamensis. Die meisten im Internet kursierenden Bilder von lebenden Tieren sind meines Erachtens überwiegend, wenn nicht alle andere Arten.

Direkt im Coppename River sind uns nachts zwei Jungtiere ins Netz gegangen, die die lange Reise überraschend gut überstanden haben:



Aus einem kleinen Zufluss des Coppename konnten wir auch zwei adulte Tiere mitbringen:



Wir hatten dort zwar einige weitere kleine Grüppchen gesehen, aber in dem Creek war einiges an Totholz und Unmengen an Laub, so dass der Fang weniger erfolgreich war als erhofft.

Fortsetzung folgt...

Gruß,
Karsten

Karsten S. 26.10.2014 00:02

Hi,

zusammen mit den C. surinamensis haben wir auch diese Langschnäuzer gefangen:





Er erinnert an C. melanistius aus Guayana (Essequibo), aber im Vergleich fehlen die Punkte auf dem Körper. Vermutlich handelt es sich um eine neue Art.

Das Hauptziel unserer Surinam-Reise war es jedoch, Corydoras coppenamensis wieder im Hobby zu etablieren.
Vor der Reise haben wir lange diskutiert, wieviele Tage wir uns für die Coppename-Tour Zeit nehmen sollten, damit es auch "sicher" klappt.

Wir waren dann doch mehr als überrascht, als wir schon am ersten Abend an der Sandbank sehr erfolgreich waren:



Neben einer kleinen Gruppe adulter Tiere gingen uns auch recht viele Jungtiere ins Netz. Weiter flussaufwärts waren wir dann nochmal erfolgreich.





Auf dem Rückweg haben an der gleichen Stelle hingegen keinen einzigen mehr fangen können.

Gruß,
Karsten

blackphantom 26.10.2014 06:37

Hallo Karsten,
super das es mit den C.Coppenamensis funktioniert hat, dann mache mal ein par Jungfische :)
Ach C.surinamensis ist ein Knaller!
Bei der "elegans" Form.... sehen da beide Geschlechter so dunkel aus. Gibt es nicht die Typischen Unterschiede bei Männchen und Weibchen?
Grüße
Erik

t195 26.10.2014 09:57

Super
 
Hallo Karsten,

super! Bin begeistert, tolle Fische und tolle Bilder! Danke fürs zeigen.
Die Corydoras surinamensis sehen gut aus, vor allem die Jungtiere gefallen mir.
Das mit den Corydoras coppenamensis ist klasse. Super das Ihr da welche gefangen habt. Da wart Ihr anscheinend zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
Für Nachzuchten melde auch ich, schon mal mein Interesse an :)

Wie waren die Verhältnisse (Wasser, Bodengrund, ...) wo ihr die Corydoras coppenamensis gefangen habt?

Viele Grüße Thomas

Karsten S. 26.10.2014 11:03

Hi,

Zitat:

Zitat von blackphantom (Beitrag 235942)
Bei der "elegans" Form.... sehen da beide Geschlechter so dunkel aus. Gibt es nicht die Typischen Unterschiede bei Männchen und Weibchen?

noch sehe ich da keine Unterschiede, aber es ist auch nur ein größeres Exemplar dabei und das scheint ein Weibchen zu sein, der Rest ist noch sehr klein. Ein Teil schwimmt auch bei Martin...

Die C. coppenamensis haben wir direkt im Coppename gefangen. Wir haben dort auf einer Insel übernachtet und nachts standen die Tiere im flachen Wasser auf dem Sand. Auf den ersten Blick sind die dann blasseren Corys sehr leicht zu übersehen.
Das Thermometer hatte ich leider zu gut verpackt und erst nach der Coppename-Tour wiedergefunden :o...
Ich schätze, dass das Wasser dort 28-29 °C warm war. Eine Wasserhärte war nicht feststellbar (KH < 0,5) und der pH-Wert leicht im sauren Bereich. Wenn ich mich recht entsinne 6,2. In Suriname und Franz. Guayana hat es eigentlich nur Klarwasser oder Schwarzwasser (und Mischungen daraus).

Zwischen den C. coppenamensis ist uns auch ein neue Art ins Netz gegangen, die zwar ähnlich gefärbt ist, aber eine längere Schnauze hat (die kleineren im Bild sind alles C. coppenamensis):



Die Mimikry ist hier nicht perfekt, der Mittelstrich ist kürzer und etwas nach oben "verrutscht" und auch hat er nicht das regelmäßige Punktmuster von C. coppenamensis.
Insgesamt sind es vier juvenile Exemplare. Ich bin mal gespannt, ob sich das Muster noch ändert...
Dies ist aber recht sicher auch eine neue Art.

Damit ist die Übersicht über unsere Surinam-Corys fast komplett...

Gruß,
Karsten

t195 26.10.2014 21:53

Hallo Karsten,

Danke für die Informationen.
Mich würde noch Interessiren wie die Sichtweite war. Bodengrund weiß, Quarzsand ähnlich?

Habt Ihr auch Corydoras punctatus gefunden / gefangen?

Gruß Thomas

Walla 27.10.2014 09:19

Hallöchen Karsten,

schöner Bericht. Danke dafür. Dass ihr auf der Rückreise nichts gefangen hattet, lag wohl daran, dass ihr schon alles geräubert habt:irr:

Würde mich freuen, wenn Du da mal was für den BSSW schreiben könntest.

Ach ja, freue mich, dass ihr wohlbehalten wieder zurück seid.

Liebe Grüße
Wulf

Karsten S. 27.10.2014 18:41

Hallo Thomas,

der Bodengrund war relativ heller Sand, aber bei weitem nicht weiß.
Anbei das beste Bild was ich gefunden habe:


Coppename-Sand mit Harttia fluminensis

Wobei ich jetzt nachträglich selber überrascht bin, wie dunkel und bräunlich der Sand ist. In der Dämmerung sind die Coppenamensis darauf auf jeden Fall nicht mehr auszumachen. In der Regel haben sie sich durch die Flucht selber verraten...
Die Sichtweite war recht gut. Abhängig von der Strömung waren es sicherlich 1-2 m, aber ich habe nicht wirklich darauf geachtet.

Corydoras punctatus hatte ich auch auf meiner Wunschliste, aber letztlich waren wir dafür doch nicht an den richtigen Stellen.

@Wulf: danke für die :blm:
Einen Bericht kann ich sicher machen, fest eingeplant ist ein Vortrag auf dem nächsten Corydoras-Treffen.
Bild- und Filmmaterial ist durchaus ein wenig vorhanden...

Auch wenn wir da durchaus recht gründlich waren, denke ich eher, dass wir auf dem Hinweg nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren.
Ingo hatte damals so "weit unten" ja auch nichts gefangen und alle bis dahin veröffentlichten Fundorte waren auch weiter oben.

Gruß,
Karsten

andi 27.10.2014 19:05

... also die C. coppenamensis hatten wir nur an den Raleight Fallen gefangen. An der Mündung eines kleinen Waldcreeks in den Hauptfluss, direkt auf einer Sandbank.

t195 27.10.2014 21:51

Hallo Karsten,

Danke für die Informationen.
Bin gespannt wie es weiter geht!

Gruß Thomas

rlechner 28.10.2014 12:44

Hey Karsten,

Zitat:

Zitat von Karsten S. (Beitrag 235947)

Damit ist die Übersicht über unsere Surinam-Corys fast komplett...

was willst du uns denn noch so für Panzerwelse zeigen? ;)

Coole Arten, die ihr da gefangen habt! Glückwunsch!

Schöne Grüße
Roman

Karsten S. 28.10.2014 21:00

Hi,

die hier hätte ich noch im Angebot:



Die sind im Tibiti-Einzug offenbar recht weit verbreitet. Insgesamt konnten wir diese Art in drei Creeks fangen.
Offiziell läuft diese Art bei vielen Ichtyologen als C. melanistius.
Teilweise werden sie auch als C. brevirostris bezeichnet, was aber IMHO ebenfalls nicht zutreffend ist.



Ich vermute, dass es sich um die 1967 von Nijssen & Isbrücker als C. wotroi beschriebene Art handelt, auch wenn kleinere Details abweichen und diese Art offiziell als Synonym zu den beiden obigen (je nach Ichtyologe) geführt wird.

Wie auch immer man die Art nennen mag, recht hübsch ist sie so oder so.

Gruß,
Karsten

Karsten S. 24.10.2015 19:12

Hi,

dieses Jahr waren wir nochmal in Surinam unter anderem um seltene Corys zu fangen.

In einem Creek des Nickerie Rivers haben wir auf dem Sandboden einzelne Jungtiere von Corydoras guianensis gefangen. Leider kamen sie dort nur vereinzelt vor und waren noch recht klein (2,5-3 cm) und wir hatten noch 3 Wochen Reise vor uns...



Daher haben wir unterwegs hin und wieder schon mit dem mitgenommenen Tablettenfutter gefüttert. Das erhöht zwar das Risiko, dass die Wasserqualität in den zwangsläufig kleinen Transportbehältern leidet, hat aber den großen Vorteil, dass sie sich sofort auf das schon bekannte Futter stürzen, wenn man dann endlich wieder zu Hause ist...

Am oberen Nickerie haben wir später noch ein einzelnes adultes Tier gefangen:



Zeitlich dazwischen haben wir auch in Creeks des Corantijne gefischt und dort eine größere Gruppe Corydoras bicolor gefangen. Diese waren leider noch kleiner (2-2,5 cm) und so waren leider auch die Verluste höher. Leider nur etwa die Hälfte hat die langen Reisestrapazen überlebt.



Fortsetzung folgt...

Gruß,
Karsten

Karsten S. 28.10.2015 20:21

Hallo zusammen,

auf dem Rückweg von unserer Nickerie/Corantijne Tour haben wir wieder an einem Creek des Tibiti Rivers halt gemacht. Im Vorjahr hatten wir hier große Mengen an Corydoras wotroi, einige Corydoras sp. "CW048" und einzelne Corydoras aeneus "Surinam"gefangen.

Im Vergleich zum Vorjahr floss das Wasser im Creek noch:



Direkt vom Ufer sah man schon größere Schwärme von Corydoras wotroi aber auch immer wieder kleine Grüppchen Corydoras aeneus, von denen ich auch noch welche mitnehmen wollte. Mit den ersten Versuchen mit dem Wurfnetz holte ich aber "nur" Unmengen von Corydoras wotroi aus dem Creek.
Da es aber offenbar kein Totholz in dem Abschnitt gab, haben wir es auch noch mit dem Zugnetz probiert. Immerhin ein knappes Dutzend C. aeneus und mindestens zwei CW048 haben wir erwischt. Auffallend war, dass die Tiere dieses Jahr deutlich älter bzw. größer waren, letztes Jahr waren es nur Jungtiere, dieses Jahr nur adulte Tiere.
Außerdem waren noch ein paar wenige adulte Ancistrus cf. temminckii im Netz.

Die nächste Tour führte uns zum Gran Rio. Wir sind mit dem Auto bis Atjoni (bei Pokigron) gefahren und dann mit dem Boot mit mehrfachem Umsteigen an den Stromschnellen hoch bis zum Gran Rio.
Das Hauptziel war dort Corydoras punctatus zu fangen. Diese Art ist zwar vom Namen her vielen Aquarianern sehr vertraut; immerhin handelt es sich um die älteste Corydoras-Art (Bloch, 1794). Allerdings gehören alle im Handel unter diesem Namen gehandelten Corydoras anderen Arten an.

In einem Creek, der nur noch wenig Wasser führte wurden wir dann schnell fündig. Neben wenigen Corydoras boesemani fingen wir auch Corydoras punctatus in guten Stückzahlen. So sieht die Art in der Küvette aus:


Corydoras punctatus


Corydoras punctatus

Auch in einem anderen Creek haben wir später noch einige Jungtiere von Corydoras punctatus gefangen.
Die "Beifänge" sind inzwischen ja in der Aquaristik gut etabliert. Dennoch haben wir einige Exemplare zum Auffrischen der Zuchtlinien mitgebracht:


Corydoras boesemani

Beide Arten sind dort nicht wirklich selten. Im Hauptfluss haben wir auch Corydoras boesemani nochmal in sehr großen Stückzahlen (>> 100) im flachen Wasser beobachten können.
Ein unvergessliches Erlebnis !

Gruß,
Karsten

rlechner 29.10.2015 06:38

Hi Karsten,

das sind ja mal wieder gute Nachrichten :)

C.bicolor, C.punctatus und dann noch die C.boesemani zum Blutauffrischen. Da ward ihr ja schon wieder sehr erfolgreich!
Habt ihr Langschnäutzer auch gefangen?

Schöne Grüße
Roman

Karsten S. 29.10.2015 17:58

Hi Roman,

bzgl. Lang- und Sattelschnäuzern sah es dieses Jahr schlecht aus, letztes Jahr waren die ja auch überwiegend aus FG.
Als wir beim Marshall Creek waren, hat es einen Gewitterguss runtergehauen, das war nicht mehr feierlich. Da musste ich klitschnass und ohne Corys abziehen...
Nur im Crique Grand Laussat haben wir einen einzelnen Sattelschnäuzer gesehen. Bis ich die Netze alle rangeschafft hatte, hatte der sich aber schon wieder verkrümelt.

Die Corydoras guianensis finde ich übrigens auch erwähnenswert ;).

Gruß,
Karsten


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