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Künstliches Erbrüten von Hemiloricaria Gelegen
Hallo zusammen,
seit einigen Wochen versuche ich meine Hemiloricaria melini zum Ablaichen zu bewegen. Durch verstärktes Füttern von Artemia, Cyclops, roten Mückenlarven und SAK Energy haben die beiden Weibchen in der Gruppe deutlich an Bauchumfang zugenommen bis letztendlich die seitliche Bauchpartie grünlich geschimmert hat. Daher habe ich zunächst Torf im Becken eingebracht um den PH-Wert zu senken. Da für heute Regen gemeldet war habe ich gestern einen 50% Wasserwechsel mit 100% Osmosewasser durchgeführt. Als ich heute nach Hause gekommen bin, habe ich dann erfreut festgestellt, dass ein Männchen einige wenige dunkelgrüne Eiern betreut. Beim Blick in die zweite Höhle hab ich dann nahezu erschrockend festgestellt, dass dort ebenfalls ein Männchen auf einem wesentlich größeren Gelege liegt. Leider hat sich das Männchen wohl im gleichen Moment ebenfalls erschrocken und ist rückwärts aus der Höhle geflüchtet. Ich habe das Becken danach in Ruhe gelassen in der Hoffnung, dass sich das Männchen vielleicht nochmal in die Höhle begibt. Nach 2-3 Stunden war das Gelege noch immer nicht betreut. Daher bin ich wie folgt vorgegangen: Ich habe eine kleinen Dennerle Nano Filter in Betrieb genommen und das Filterrohr auf den Höhleneingang gerichtet. Da ich leider feststellen musste, dass ich keine Erlenzäpfchen und Seemandelbaumblätter mehr vorrätig habe, bin ich hingegangen und habe sera baktopur ins Wasser gegeben. Zum Umsetzen der Höhle inkl. Männchen + Eiern und zur späteren Aufzucht habe ich in diesem Thema zahlreiche Informationen gefunden. Nun frage ich mich wie ich wohl effektiv eine Versorgung mit frischem, sauerstoffreichen Wasser erreichen kann. Es gibt doch sicherlich einige unter euch die Hemiloricaria Gelege bereits künstlich aufgezogen haben. Vielleicht könnt ihr mir den ein oder anderen Tipp geben wie ich vorgehen kann, da ich in diesem Bereich keinerlei Erfahrungen habe. Ich freue mich über jede Erfahrung (wobei ich gleichzeitlich mal in Norman´s Richtung schiele). Vielen Dank schonmal vorab für eure Antworten. Viele Grüße. Stephan |
hallo,
ich habe damals bei meinen frontosa blue zair ein weibchen gehabt, die hat die eier nicht im maul behalten. die eier habe ich in ein kleines netz gelegt und mit einem kleinen sprudelstein umspühlt, das hat funktioniert. ich weiß nicht genau aber über zehn sind durchkekommen. ist nur schwierig die eier heil aus der höle zu bekommen. gruss stefan |
Hallo Stephan,
zuerst einmal herzlichen Glückwunsch zu deinem Teilerfolg. Wünsche alles gute für die Aufzucht der Kleinen. Wenn der erste Streß vorbei ist, kannst Du uns bitte die Wasserwerte schreiben, beim Anfüttern, vorm Wasserwechsel und beim Entdecken der Eier. Mich würde da der pH-Wert, die Temperatur, die Leitfähigkeit, und die Härte intressieren (GH, KH). Danke schon mal. und noch viel Glück, Gruß Thomas |
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Hallo Stephan,
Ich habe mal eine Prinzip-Skizze angefertigt, ich hoffe die ist soweit selbsterklärend. Durch die an der Röhrendecke laufenden Luftblasen kommt eine Wasserbewegung in die Röhre welche durch die eingeblasene Luft herbeigeführt wird. Dadurch wird das Wasser gleichzeitig mit Sauerstoff versehen. Damit konnte ich schon einige verlassene Gelege ausbrüten. Problematisch wird es wenn einzelne Eier im Gelege verpilzen. Die kann man nicht mit Nadel und Pinsel zuverlässig entfernen und säubern ohne andere Eier zu verletzen. Viele Grüße Norman |
Hallo,
aktueller Stand: Das Männchen in der Höhle mit den wenigen Eiern hat diese am 3. Tag aufgefressen. Das andere Männchen hat sich prinzipiell gut um die Eier gekümmert. Beim Entfernen der unbefruchteten Eier sind aber viele befruchtete Eier verschwunden. Am 19.01. habe ich die Höhle samt Männchen in einen "Jost-Kasten" gesetzt und einen Tag später sind die Jungtiere geschlüpft. Nun sind genau 10 kleine Welse im Kasten mit ein paar Turmdeckelschnecken. Die Tiere haben eine Größe von rund 10 mm und weisen eigentlich keinen Dottersack mehr auf. Bin mal gespannt wie es weitergeht. Die erste Prachthexenwelsbrut ist doch etwas besonderes. Beim Herausnehmen der Höhle aus dem "Jost-Kasten" sind mir dann erneut zwei Hexenwelse in einer Höhle aufgefallen. Vor den Höhle lagen auch schon einige grüne Eier. Es bleibt also spannend. Viele Grüße. Stephan |
Hallo Stephan!
Da kann man ja nur Gratulieren und auf weiterhin viel Erfolg! Grüße Anja |
Hallo,
irgendwie scheinen die Männchen eine derart niedrige Befruchtungsrate zu haben, dass das dritte Gelege nachdem vielleicht nur 10% der Eier befruchtet waren, wieder gefressen worden ist. Bisher habe ich bei den Jungtieren keinen Verlust hinnehmen müssen. Die Jungtiere haben ihre Größe in den letzten 2 Wochen verdopplet und sind auf rund 20-25 mm "geschossen". Bis zu welcher Größe sollte man die Jungtiere im Aufzuchtkasten lassen? Viele Grüße. Stephan |
Hi Stephan
ich habe meien teffeana immer bis ca. 5cm drin gelassen Glückwunsch Grüße Jost |
Hallo,
32 Tage nach dem Schlupf sind die größten Tiere mittlerweile 4,0 cm groß. Nach wie vor sind alle Tiere munter. Ich versuche die Tage mal ein paar Fotos zu machen. @ Jost: Hast du die kleinen Tiere dann zu den Eltern oder in ein eigenes Becken gesetzt? Viele Grüße. Stephan |
Zitat:
die sind in ein eigenes gekommen Grüße Jost |
Hallo,
nach langer Zeit mal wieder etwas Neues. 69 Tage nach dem Schlupf sind die Tiere nun 55-65 mm groß (ohne Filamente). Somit ist folgendes Wachstum festzustellen: 1 Tag nach dem Schlupf ~ 10 mm 14 Tage nach dem Schlupf - 20-25 mm 32 Tage nach dem Schlupf - 35-40 mm 69 Tage nach dem Schlupf - 55-65 mm Beim Umsetzen habe ich sogar bemerkt, dass es 11 statt 10 Tiere sind :D Hier noch einige Fotos der Tiere: Viele Grüße. Stephan |
Hallo Stephan,
RESPEKT! Schön sind die Tiere geworden. Halt uns doch bitte weiter auf den laufenden. Gruß Thomas |
Hallo,
ich nehme meine heutige Umsetzaktion mal zum Anlass ein paar Erfahrungen in der Aufzucht von Hemiloricaria melini zu teilen. Die Vorgeschichte ist recht einfach: Die H. melini haben im Dezember abgelaicht. Die Befruchtungsrate sowie die Anzahl der Eier waren recht hoch. Kurz vor dem Schlüpfen habe ich das Männchen mit Höhle in einen Aufzuchtkasten (die von Jost) überführt. In den letzten Tagen wurde es eng im Aufzuchtkasten. Daher habe ich die Tiere heute aufgeteilt. Da bei der Aufzucht immer mal wieder recht große Wachstumsunterschiede zu beobachten sind, habe ich mir diesmal mal die Mühe gemacht, dazu auch mal ein paar Zahlen zusammenzustellen. Aus dem Aufzuchtkasten habe ich dann heute 152 Jungtiere entnommen. Folgende Größenstaffeln konnte ich messen: 15-20 mm / 4 Stück / 2,63% 21-25 mm / 20 Stück / 13,16% 26-30 mm / 53 Stück / 34,87% 31-35 mm / 50 Stück / 32,89% 36-40 mm / 21 Stück / 13,82% 41-45 mm / 3 Stück / 1,97% ... 56-60 mm / 1 Stück / 0,66% So sieht dies dann in Bildern aus: Man erkennt recht schnell, dass etwas mehr als 2/3 der Jungtiere im Größenbereich 25-35 mm liegt. Ein Drittel liegt in der Größe darunter (15-25 mm) bzw. darüber (36-60 mm). Davon weisen fünf Tiere recht deutliche Größenabweichungen auf. Zum einen haben vier Tiere gerade einmal 15-20 mm. Ein einzelnes Tier hat eine Größe 60 mm. Im direkten Vergleich sehen die Tiere wie folgt aus: Viele Grüße. Stephan |
Moin Stephan
danke, tolle Zusammenstellung. Von tendenziell gleichen Ergebnissen hatte ich ja auch bei H. teffeana berichtet (Amazonas). Allerdings nicht mit so tollen Zahlen wie hier. Mein Tip bezogen auf die Ergebnisse mit den teffeanas wäre, die ersten 3 Kästen ins Becken entlassen, und die kleineren 3 Fraktionen zurück in den EHK, die holen dann sehr schnell auf. Gestern haben wir über Antagonismen und Synergismen in der Jungenaufzucht verschiedener Arten diskutiert, dies ist hier natürlich ganz klar ein Ergebnis intra-spezifischer Konkurrenz (Antagonismus) die durch die Reduktion des Besatzes im EHK entschärft werden kann. Toller Erfolg übrigens mit den melini! |
Hallo Stephan,
sehr schön, das es bei dir einigermaßen mit den melinis klappt :). Meine Frage wäre, die sich aus deinen Zahlen nicht ergibt, sind die Gelege wirklich so groß oder handelt es sich vielmehr um mehrere? Wenn es mehrere sind sollten sie recht zeitgleich abgesetzt worden sein, sonst sind die Zahlen etwas schwammig. LG Frank |
Hallo ihr Beiden,
entschuldigt bitte die späte Antwort. @ Jost: Ich bin wie folgt vorgegangen: Die beiden rechten Becher sind wieder in den Aufzuchtkasten. Die beiden mittleren in ein Aufzuchtbecken und die beiden linken in ein normales Becken. Bisher habe ich die Jungtiere erst ab Größen von etwa 45-50mm aus dem Elternbecken umgesetzt. Dies hat seither auch keine merkbare, negative Auswirkung in Entwicklung und Wachstum gehabt. Aufgrund der hohen Anzahl der Tiere möchte ich bei diesem Gelege mal testen, ob diese Feststellung auch dann noch gilt, wenn die Tiere früher umgesetzt werden. @ Frank: Zitat:
------------------------------------------------------------------------------------------------------ Über einige weitere Beobachtungen möchte ich an dieser Stelle auch nochmal berichten. In Vergangenheit sind mir bei jedem Gelege immer mal wieder ein paar Jungtiere aus dem Aufzuchtkasten ins Elternbecken entwischt. Diese haben sich dann schon nach wenigen Wochen, im Vergleich zu den Tieren im Aufzuchtkasten, einen Größenvorsprung "herausgearbeitet". Erstmal ließ sich dadurch feststellen, dass die Elterntiere den Jungtieren nicht nachstellen. Damit die Jungtiere im Becken auch eine Chance haben an Nahrung zu kommen, habe ich bei der Fütterung immer einige Futtertabletten zerdrückt. Die Tiere sind somit auch gut an Futter herangekommen. Meine erste Erklärung für den Größenvorsprung lag für mich in sofern nahe: Es liegt am Platzangebot im Becken. Nun zu der angekündigten interessanten Beobachtung: Alle aufgführten Tiere habe ich aus dem Aufzuchtkasten geholt. Nachdem der Kasten leer war, stellte ich etwas erschrocken fest, dass ein Tier hinter die Matte des Aufzuchtkastens gelangt ist. Es war in dem Teil, in dem der Luftheber das Wasser wieder aus dem Kasten ins Becken befördert. Und genau dieses Tier ist das mit Abstand größte Tier des Geleges (60mm)! Hier nochmal zur Veranschaulichung der Aufzuchkasten á la Jost: Somit stand dem Tier nur der schmale, linke Bereich von etwa 15x2cm zur Verfügung. Das Tier wurde somit nicht gezielt gefüttert und hat sich nur von den "Futterresten" ernähren können, welche aus dem Hauptteil durch die Matte gezogen wurden. Dies brachte meine Vermutung "Platzangebot entscheidet primär über Wachstum" ein wenig ins Wanken. Mittlerweile glaube ich, dass der Wels sich so schnell entwickeln konnte, weil er keinerlei Futterkonkurrenten hatte. Ein weiterer Grund könnte die eingeschränkte Bewegungsfreiheit sein, welche dann wiederrum zu einer Art "Mast" geführt hat. Da Hemiloricaria melini allerdings nicht zu den bewegungsfreudigsten Tieren gehören - schenke ich diesem Einfluss zum jetzigen Stand weniger Bedeutung. Nach Möglichkeit werde ich testen, ob sich diese einzelne Aufzucht auch auf andere Welsarten übertragen lässt. Vielen Dank an alle, die dieser Menge an Text gefolgt sind :klt: Aber detaillierte Beoachtungen benötigen etwas Platz. Viele Grüße. Stephan |
Hallo,
da ich nun mehrfach danach gefragt wurde, wie ich meine Zuchtgruppe halte, möchte ich hier einige Informationen aufführen. Becken
Wasser
Futter
Besatz
Die Absenkung der Wassertemperatur beim Wasserwechsel ist nicht unbedingt gewollt. Mir fehlt aus Platzgründen eine Möglichkeit mein Wechselwasser auf über 20°C zu bringen. Zum einen laichen die Tiere 1-2 Tage nach dem letzten Wasserwechsel und zum anderen auch 10-12 Tage danach. Ich messe der direkten Stimulierung durch Wasserwechsel einen weniger hohen Stellenwert bei. Der Laichvorgang findet tagsüber als auch nachts statt. Viele Grüße. Stephan |
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