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L-Welse im Handel
Hi,
wir einige ja schon wissen,ist der Export aus Brasilien momentan verboten. Jetzt hab ich von meinen Hndler erfahren das es sich so gut wie um alle arten Handelt. Meiner Information nach sollte es sich eigentlich nur um die Hypancistrus-arten handeln. Warum jetzt um alle arten? Wer weiß mehr und wie sieht es in Zukunft mit L-Welsen im Handel aus? Werden die jetzt stück für stück aus den Händlerbecken verschwinden? |
Hallo Marcel,
die letzte Positivliste ist dort zu finden: https://ibama2.ibama.gov.br/cnia2/re...203-221008.PDF Anhand der Liste kommt man schnell zu der Feststellung, das uns ausbleibende Exporte von Hypancistrus, Pseudacanthicus (Ausnahme P. leopardus und L114), Panaque/Panaqolus (mit Ausnahmen) betreffen. Darauf aufbauend hat die AG L-Welse der IG BSSW ihren Erfassungsbogen erstellt: https://ig-bssw.org/?page_id=124 Die in diesem genannten Arten sind entweder durch die Postivliste betroffen bzw. gelangen aus anderen Gründen z. Z. nicht nicht Deutschland. Erwähnen möchte ich aber, dass von der AG eine überarbeitete Liste/Formular in Vorbereitung ist. Viele Grüße Elko |
Hallo Elko
Da ja die Ausfuhr von Hypancistren und andere Konsorten verboten sind,frage ich mich warum immer noch so viel Tiere beim Händler angeboten werden? Ich meine jetzt nicht nur noch 1-2 Restbestände von den Welsen. Vielleicht weil immer noch genügend aus Bolivien,Französisch-Guayana Peru oder Paraquay kommen. Gruß michl |
Hey.
Ich denke, dass bei den Hypancistren genug Nachzuchten vorhanden sind, bei den anderen zwar weniger bis nicht, aber über Umwege werden sicher noch Tiere exportiert. Viele Grüsse vom Andi |
Hi,
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Die AG möchte gerade durch den Fragebogen rausbekommen, wo es eng werden könnte und darauf dann auch reagieren. Viele Grüße Elko |
Hallo,
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Aus Kolumbien und Venezuela kommen ja nach wie vor noch Hypancistren (und andere Gattungen, welche für Brasilien verboten sind). Aber darum geht es hier ja nicht. Und der Grund warum es immer noch (eher vereinzelt) Hypancistren, Pseudacanthicus und Co. bei den Händlern/Importeuren gibt ist einfach der, dass nicht jede Art als Solche ("nicht erlaubte") erkannt wird bzw. dass nicht jede Box einzeln kontrolliert wird. (In dem Punkt bin ich mir zwar nicht 100%ig sicher, aber soweit ich weiß sind die Kontrollen eher Stichprobenartig - mittlerweile zwar verstärkt, aber dennoch wird nicht jede Box geprüft. Wenn ich falsch liege bitte korrigieren.) Zu dem kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass (vergleichsweise) preiswerte Hypancistren (u.a.) extra in andere Länder geschmuggelt werden, um sie dann von da aus zu exportieren. Das lohnt sich nicht. (Außer der Transport ist, warum auch immer, nur mit einem sehr geringen Kostenaufwand verbunden.) Grüße Christopher |
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Es ist ja auch so,solche Welse wie der "unatraktive" L-70 zb wird ja auch nicht so gerne wie schöne bzw. atraktive Welse gehalten. Wenn für solche Welse wie den L-70 Abnehmer fehlen,fallen die einfach aus den Raster. Was nützt mir es denn,wenn ich die Nachzuchten nicht losbekomme und darauf sitzenbleibe? Ich sehe da kein so großes Problem momentan,was die Zukunft bringt wird sich weisen. Gruß michl |
Hallo!
Irgendwie versteh ich die IBAMA auch nicht ganz...da muss doch was schieflaufen! Ich meine zu sagen: Hey, der H. zebra ist vom Aussterben bedroht, stellen wir ihn mal unter Naturschutz, damit davon noch welche da sind die wir mit unserem schönewn neuen Staudamm ausrotten können...das ist doch irgendwie...ich möchte mal sagen leicht undurchdacht oder? |
Hallo Christopher
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Ja ich meine Welse aus Brasilien,da ja dort ein Exportverbot gilt. Die Welse kommen also über Umwege von Brasilien zu uns. Gruß michl |
Hi,
@Michl ... kann ich nachvollziehen. Wenn nicht so attraktive Arten aber vernachlässigt werden, dann sind sie eines Tages aus unseren Aquarien vollständig verschwunden. Das würde ich aber auch sehr schade finden. Es ist da sicherlich auch Aufgabe der AG eine sinnvolle Lösung zu finden. @Blues-Ank_AKA_Aqua-Man (Deinen Vornamen hätte ich lieber geschrieben) Das Staudammprojekt ist sicherlich ein sehr bedenklicher Aspekt. Andererseits gibt es aber auch Aktivitäten in Brasilien, die durchaus positiv zu beurteilen sind: https://www.sepaq.pa.gov.br/index.php?q=node/63 https://www.sepaq.pa.gov.br/?q=node/127/ Viele Grüße Elko |
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Ich bezweifel das stark! Zum Einen sind das ja nun sehr weite Strecken. Und beim H. zebra, der ein vielfaches mehr an Gewinn abwerfen würde, wird das ja nun auch nur vereinzelt gemacht und wenn, dann ist das auch mehr als umständlich. Warum das also bei Fischen machen, die kaum Geld bringen? Halte ich für Blödsinn. Grüße Christopher |
Hi,
aus Bolivien kommen zurzeit garkeine Welse zu uns. Das wird noch eine ganze Weile dauern, bis das geregelt ist. Französisch-Guayana gehört nicht zu den Ländern, aus denen viele Exporte kommen, eher vereinzelt und wenige, Paraquay ebenso. Hypancistrus sind wohl kaum das Problem, die sollten sich halten können. Ich sehe eher Panaque als "Problemgattung", hier hat sich noch kein Vermehrungserfolg einstellen können, im Gegensatz zu Panaqolus und Pseudacanthicus. Und weil direkt angesprochen: Auch der L 70 ist IMHO sicher, ich kenne zumindest 2 Halter die große Gruppen halten und dies auch weiterhin beabsichtigen zu tun. lg Daniel |
Tach,
als wie schon am Anfang geschrieben,bekommt mein Händler gar keine Lieferung von L-Welsen mehr. Kann euch nicht sagen über wen er die bezieht. Er meinte nur das es wohl erstmal ne Zeit lang so bleiben wird. Die Restbestände die noch in den Verkaufsbecken schwimmen sind demnach auch gleich am Preis gestiegen. Das einzigste was er noch regelmäßig bekommt sind LDA 67,L18,L144. |
Hi
@Elko ja da magst du Recht haben, jede Medaille hat 2 Seiten. Aber: Ein Tier wegen Ausrottung unter Naturschutz zu stellen obwohl ein negativer Aspekt des Staudammprojektes höchstwahrscheilich dessen Ausrottung bedeutet ist in meinen augen wie der Versuch, Jungfräulichkeit durch Geschlechtsverkehr zu erreichen :D Ich meine wenn die Tiere sowieso aussterben, warum dann nicht den Export in Länder erlauben, wo man sich darauf versteht die Tiere zu vermehren? @Alle Hmmm komisch, hier in Berlin gibt es noch ein ganz gutes Angebot an Hypancistrus, aber da die Preise in den Zoohandlungen die ich regelmässig besuche zwischen 20 und 40 euro für teilweise Adulte Tiere liegen gehe ich mal davon aus dass es sich nicht um Wildfänge handelt. Also L66, 333, 199 zum Beispiel sind hier Problemlos zu bekommen. |
Upsi, ganz vergessen :D
@Elko: Ich heiße Ansgar :D lg Ansgar |
Hi Ansgar (danke),
... unter https://www.sepaq.pa.gov.br/?q=node/127/ sind auch zwei Projekte, die sich mit H. zebra beschäftigen. Insofern tut man in Brasilien schon was für die Zebras. Viele Grüße Elko |
Hallo,
Die Welse kommen über andere Umwege zu uns, das sagte auch ein Händler wo ich war, er sagte aber auch noch das es nur vom Preis abhängt, bekommen könne man alles. Er hatte sehr viele L-Welse in seiner Anlage schwimmen, wo ich sehr erstaunt war. Mal sehen wie es im Herbst wieder so aussieht, dann wird man sehen was angeboten wird. Gruss Christian |
hi
@Elko hab mir den link mal angeschaut, abe leider ist mein Brasilianisch ziemlich eigerostet, ich versteh nur Bahnhof :D @All der Export der meisten Brasilianischen Zierfische ist doch nicht erst seit gestern verboten, und trotzdem haben diverse Händler noch eine reichhaltige Auswahl an Harnischwelsen im Angebot. Irgendwo müssen die doch herkommen... LG Ansgar |
Hi
Da gestreifte Hypancistren aus Brasilien zur Zeit rar sind, werden diese momentan verstärkt aus den Nachbarländern importiert. Zur Zeit sind L 129 und L 199 die Ersatzbefriedigung. Einiges an Nachzuchten von brasilianischen Hyps kommt auch aus den Ostblockländern inzwischen verstärkt in den Handel. Und einige Läden haben private Züchter an der Hand, die gängige Sorten Nachziehen, wie L 66 oder L333 und so weiter. Bei Panaque ist es ähnlich: Als Ersatz für die Brasilianer kommen nun verstärkt die L 190, L 191 oder halt L 330 als Importe zu uns. Gerade Welse aus Nachbarländern, die vor Jahren eher selten waren, kommen nun verstärkt in unseren Handel. Das ist seit dem letzten Jahr verstärkt zu beobachten. Die IBAMA ist dabei, die Positiv-Liste zu überarbeiten. Allen Anschein nach werden einige Hypancistren dann auch endlich auf der neuen Liste zu finden sein. Die brasilianischen Exporteure warten schon wie auf heißen Kohlen auf die neue Liste, da es ja auch um ihre Marktanteile geht. Allerdings hat die IBAMA Zeit ohne Ende und die Ruhe weg. Gruß Ralf |
Hallo Ansgar
Zitat:
Portugissich ist die Amtsprache Das sage ich ja damit,die Welse werden dann über die Nachbarländer Impotiert. gruß michl |
Hallo
@Michl ...sihste, wieder was gelernt :D aber ein Portugiesisch ist leider auch nicht besser :D @Fishray Na das sind doch mal gute Neuigkeiten (mir war das neu)!!! Also wenn die IBAMA mal aus dem Knick kommt und auf der neuen Positiv-Liste wieder Hypas draufstehen dann werden sich sicherlich viele Leute freuen (ich inklusive) :D LG Ansgar |
Hi Ansgar
Die IBAMA soll inzwischen bei dem L-Nummern-System auf den Geschmack gekommen sein. Vielleicht werden wir in der Liste auch einige L-Nummern zu lesen bekommen. Aber wie schon gesagt: Behörden haben viel Zeit. Wer weiß, ob ich das noch erleben werde. Gruß Ralf |
Hi,
L-Nummern hatten wir aber auch schon auf der letzten Liste. ;) Aber warten wir mal ab, was sich die IBAMA ausdenkt. Viele Grüße Elko |
Hi!
Ooch, nun sein se mal nich so pessimistisch, Herr Namensvetter (ja, mein 2ter Vorname ist Ralf :D ), dit werdn se schon noch erleben ;-) LG Ansgar Ralf Kurt D. |
Hi,
wenn ich mich recht entsinne, ist die vorletzte Positivliste schon nicht sehr alt geworden. Sieht man sich die letzte an, so scheint die doch recht unausgegoren, so dass man eine weitere erwarten durfte. Seit Anfang Februar kreist das Gerücht, dass es nun bald die nächste geben wird. Die aktuelle Liste hat bald das Lebensalter der vorherigen erreicht, es sind erst 5 Monate seit dem Erscheinen der letzten Vergangen, erst 2 Monate seit dem das Gerücht aufkam - irgendwann wird es schon noch. Etwas Geduld muss man eben haben. Man sollte aber auch nicht unbedingt auf diese warten wollen, zumal deren neuer Inhalt auch nicht wirklich bekannt ist. Viele Grüße Elko |
Mahlzeit!
Die Grundlage der neuen, seit 24.10.2008 gültigen Positivliste (Anhang 1 in Instrucao Normativa IBAMA No. 203/2008) war eine Liste von 1116 brasilianischen Fischarten, die als Zierfische bzw. für aquaristische Zwecke sozusagen "anerkannt" wurden (diese Liste ist im Anhang 2 dieses Dokumentes von Ende Okt. 2007 zu finden): https://www.ibama.gov.br/recursos-pe...b_out_2007.pdf Auf dieser Liste stehen etliche beschriebene und unbeschriebene Harnischwelse, auch mit L/LDA Nummern kodierte, wie z.B. die ganzen brasilianischen Hypancistrus. Die ganze Diskussion um z.B. die Gattung Hypancistrus, warum ausgerechnet deren Arten nämlich nicht exportiert werden dürfen, ist und war aber nicht neu, insbesondere die Exporteure/Großhändler in Brasilien hatten sich nach 2005, als die damals neue Positivliste (zu finden im Anhang von Instrucao Normativa IBAMA No. 13/2005) erschienen war, darüber mokiert, weil das so ziemlich die einzigen Arten gewesen seien, die wirklich auf dem internationalen Markt stark nachgefragt seien und mit denen sich noch Gewinn erwirtschaften ließe. Und dass vom Zierfischfang 3000 Familien direkt und nochmal 5000 indirekt betroffen seien, und deshalb populäre Arten unbedingt auf eine neue Positivliste kommen sollten (und H. zebra sowieso). Das Argument bzgl. Hypancistrus war natürliuch absoluter Humbug, denn seit H. zebra 1991 beschrieben wurde und damit die Gattung Hypancistrus aufgestellt, hätte sowieso OFFIZIELL bis heute kein einziger Hypancistrus exportiert werden dürfen, denn auch die Uralt-Positivliste (zu finden in Portaria No. 62N von 1992) hat keinen Hypancistrus enthalten. Auf genau diesen Hickhack wird auch in diesem Dokument vom 12.05.2008 nochmal explizit hingeweisen. https://www.ibama.gov.br/recursos-pe...a_mai_2008.pdf Auf jeden Fall wurde die oben angesprochene Liste der 1116 Arten vom IBAMA an die Brasilianische Gesellschaft für Fischkunde (Sociedade Brasileira de Ictiologia (SBI) zur Analyse und Begutachtung geschickt, und das Ergebnis ist die neue Positivliste, wie wir sie in Anhang 1 von Instrucao Normativa IBAMA No. 203/2008 finden, veröffentlicht im Bundesgesetzblatt Brasiliens (Diário Oficial da União (DOU)) am 24.10.2008 und damit in Kraft seit diesem Datum. Und da diese neue Regelung erst 5 Monate alt ist, und sich an jener Situation, die zur Entscheidung geführt hat, die aktuelle Liste so aussehen zu lassen wie sie aussieht (trotz des Druckes der Exporteure/Händler/Fänger), nichts geändert hat, wird es so schnell auch keine neue Liste geben. --Michael |
Zitat:
Die alte war vom 9.Juni 2005 (IN IBAMA No. 13/2005) und hatte über bald 3 1/2 Jahre Bestand, die neue ist gerade 5 Monate alt. |
Zitat:
...ääähm, hab ich das richtig verstanden, die ganzen Hypncistrus stehen auf der [u]Positivliste[u]? Ist die Positivliste nicht die auf der steht was alles Exportiert werden darf? Jetzt bin ich verwirrt...:o LG Ansgar |
Hallöchen Elko,
positiv? Wie das Roden der Urwälder und den Straßenbau.:brl: Aber als Deutscher kann man ja nichts sagen, denn wir haben es ja denen vorgemacht, indem wir alles betonieren. Spaß beiseite. Ich finde es gut, dass Du auf die BSSW hinweist. Und ich sehe hier auch gerade den Grund, auf Hybridenzuchten zu verzichten. Danke. Liebe Grüße Wulf |
Zitat:
Nein! Und da es bis jetzt sowieso noch keiner verstanden zu haben scheint, fang' ich nochmal ziemlich weit vorne an: Der Fang von Zierfischen wird in Brasilien schon sehr lange Zeit durch eine sog. Positivliste geregelt, was konkret heißt, dass alle auf dieser Liste stehenden Arten (und nur diese) der Natur entnommen werden dürfen. Nun war es in der Vergangenheit oft so, dass so ziemlich alles gefangen wurde, was den Fischern ins Netz ging und sich über den Großhandel später auch gut und mit Gewinn absetzen ließ. Das hatte verschiedene Gründe: - Die Wenigsten konnten die Tiere korrekt bestimmen (weder Fänger noch Händler noch sonstwer). - Es gab so gut wie keine Kontrollen (und wenn, dann hatten die Kontrolleure selbst oft wenig bis keine Ahnung) - Es wurde getrickst, d.h. irgendwelche Arten, die nicht auf der Positivliste standen, wurden einfach als irgendwelche Arten deklariert, deren Fang laut Positivliste erlaubt war. - Es wurden laufend neue Arten entdeckt, die vorher überhaupt keiner kannte, und die somit auch nicht auf der Positivliste standen. Und so lief das gesamte Geschäft mit den Zierfischen eben, wie's immer läuft, wenn nicht konsequenterweise kontrolliert wird. Ein Großteil aller aus Brasilien exportierten Zierfischarten wurde eigentlich illegal exportiert. Die aus heutiger Sicht vorletzte Postivliste stammte bereits aus dem Jahr 1992 (Portaria IBAMA No. 62-N/1992, in Kraft getreten am 15.06.1992) und war bis 2005 gültig. Diese hatte den Nachteil, dass sie damals hauptsächlich nach den Bedürfnissen des Handels gestaltet war und auch quasi von einigen Mächtigen des Zierfischmarktes diktiert wurden (populäre Arten, die sich gut verkaufen ließen), ohne z.B. auf Umwelt-/Naturschutzgesichtspunkte Rücksicht zu nehmen. Nun sind aber in diesen 13 Jahren unzählige neue Fischarten entdeckt worden, z.B. auch ein Großteil der L-Welse. Da aber auf der damaligen Positivliste nur Ancistrus sp. und Peckoltia sp. standen, ist halt alles einfach als Ancistrus sp. oder Peckoltia sp. deklariert worden, auch wenn es sich offensichtlich gar nicht um Vertreter dieser Gattungen handelte, wie z.B. Hypancistrus sp. Am 13.06.2005 trat dann eine neue Regelung in Kraft (Instrucao Normativa IBAMA No. 13/2005), mit einer neuen Positivliste, die jetzt neben Ancistrus sp. und Peckoltia sp. auch Baryancistrus sp., Scobinancistrus sp. und Hypostomus sp., je eine Hopli-, Olig- und Parancistrusart sowie je eine Pseud- und Spectracanthicusart enthielt. Schön und gut, fünf ganze L-Wels-Gattungen und noch ein paar L-Wels Arten. Aber was war mit den ganzen anderen Arten, und mit Panaque/Panaqolus sp., Ancistomus sp. und so populären Gattungen wie z.B. Hypancistrus etc.? -- Da haben sich damals die brasilianischen Exporteure und Händler aufgeregt, dass ihnen jetzt verboten sei, all diese begehrten Tierchen zu handeln, da sie ja nicht auf der neuen Positivliste auftauchten. Natürlich hätten sie sie aber vorher auch nicht handeln dürfen, denn auf der alten standen sie ja auch nicht. Aber egal, im Prinzip ist sowieso alles so weiter gelaufen wie bisher, es wurde illegal mit allem Möglichen weiter gehandelt, einfach Peckoltia sp. oder Baryancistrus sp. auf die Transportbox draufgeschrieben und fertig. Wo kein Kläger, da kein Richter. Da aber bei der brasilianischen Naturschutzbehörde IBAMA in den letzten Jahren wohl ein Umschwung stattgefunden hat, und man offensichtlich nicht länger gewillt war, den Handel einfach trotz klar geltender Regelungen gewähren zu lassen, hat es verstärkt Kontrollen gegeben (zunehmend auch von fachkundigen Inspekteuren, die z.B. durchaus Peckoltia sp. von Hypancistrus sp. unterscheiden können oder Panaque sp. von Baryancistrus sp.), und es wurden teils empfindliche Strafen für Vergehen wie Schmuggel, Falschdeklaration etc. verhängt. Mit der Folge, dass die Unsicherheit bei den Exporteuren gewachsen ist, und hier auf den Stocklisten der Händler immer weniger L-Welse auftauchen. Also abermals Handlungsbedarf. Die Exporteure&Co. hatten natürlich darauf gedrängt, populäre Arten nun endlich auch legal ausführen zu können. Und auf nachvollziehbare Kriterien, warum z.B. manche L-Wels-Arten gefangen werden dürfen, andere aber nicht Und so hat man eine Liste aller (bekannten) Zierfischarten Brasiliens erschaffen, mit 1116 Arten, inklusive L-Nummern (also auch Hypancistrus sp., Panaque sp. etc pp), und vorgeschlagen, alle Arten nach verschiedenen Kriterien zu beurteilen und mit einem Punktesystem zu bewerten, welches letztlich eine Aussagen darüber trifft, ob sie für den Fang- und den Export zugelassen werden sollen (der Interessierte möge sich bitte selbst über die Einzelheiten der Kriterien und das Punktesystem informieren, das führt hier zu weit). Und darum geht's in dem folgenden Dokument, und die Liste mit den 1116 zur Diskussion stehenden Arten ist im Anhang 2 ("Anexo 2") dieses Dokumentes zu finden: https://www.ibama.gov.br/recursos-pe...b_out_2007.pdf Das Ganze hatte natürlich letztendlich das Ziel, eine neue Positivliste zu erstellen. Und die ist dann auch erstellt worden, und am 24 Oktober 2008 in Kraft getreten (Anhang 1 (Anexo 1) von Instrucao Normativa IBAMA No. 203/2008). https://www.ibama.gov.br/recursos-pe...retificada.pdf Und dort haben dann auch einige L-Nummern Eingang gefunden, andere aber nicht. Und so wird wohl recht schnell klar, dass man sich wohl gegen Hypancistrus sp., Panaque sp. Panaqolus sp., Ancistomus sp. etc entschieden hat, weil von denen kein Einziger auf der neuen Liste auftaucht. Und deren Fang in Brasilien damit offiziell verboten war und aktuell bis auf Weiteres ist. Und von den ursprünglich insgesamt 1116 zur Diskussion gestandenen Arten nur ein Bruchteil für aquaristische Zwecke gefangen werden darf. --Michael |
Hi Michael,
... danke für die umfangreiche Darstellung. Ancistomus werden in Brasilien der Gattung Peckoltia zugeordnet. Entsprechende L-Nummern sind auf der Liste dort auch zu finden. Viele Grüße Elko |
Hi
Zitat:
Das war der Teil der mich verwirrt hat, was ne Positivliste ist hab ich schon verstanden... LG Ansgar |
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