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bufo² 07.05.2008 16:00

Zuchterfolg abhängig vom Geschlecht des dominanten Tieres?
 
Guten Tag!

Ich möchte folgende Äußerung zur Diskussion stellen:


"Es wird sich bei Loricariiden kein Zuchterfolg einstellen, wenn ein weibliches Tier die Zuchtgruppe dominiert."


Ich würde mich bei der Diskussion gerne auf das Verhalten von in-Höhlen-brütenden-Arten-mit-Vaterfamilie beschränken und voraussetzen, dass ansonsten alle Faktoren, die zur Zucht benötigt werden, stimmen.

Habt ihr Erfahrungen / Kenntnisse die diese Aussage be- oder widerlegen?

Gespannte Grüße, Michael

looser 08.05.2008 05:07

Moin,

gibt es soetwas? Bei mir sind in mehreren Gruppen sicher die Kerle dominanter. Nach dem Motto wenn der Chef kommt ziehen die Mädels den Schwanz ein. Eben so wie es sich gehört :hrh: !

MFG Michael

bufo² 08.05.2008 09:15

Hallo Michael,

Zitat:

Bei mir sind in mehreren Gruppen sicher die Kerle dominanter.
Ich denke auch, dass das der ist natürliche Verlauf ist.

Dass ein weibliches Tier die Gruppe dominiert kann im AQ ja durchaus vorkommen. Z.B. wenn man eine Gruppe aus adulten Tieren zusammenstellt die sich womöglich im Alter auch noch territorial verhalten.

Mich interessiert, ob jemand trotz einer solchen Situation mit der Gruppe züchten konnte/ das dominante Weibchen daran beteiligt war/ sich kein Zuchterfolg einstellte bis ein Männchen "die Führung" übernommen hat/ etc

Viele Grüße, Michael

Schwabe 09.05.2008 08:14

Hallo Michael
 
Ich denke mal das Weibchen nur ein "dominantes Verhalten" an den Tag legen, wenn sie ungestört sein wollen. Gerade bei den Höhlenbrütern Hyps. ist oft zu beobachten, das die Weibchen auch Höhlen besetzen und diese Verteidigen, aber spätestens dann wenn die Weibchen Laich ansetzen, nimmt die Natur Ihren normalen Verlauf, d.h. sie setzen dann Ihre "Dominanz" ein um sich dann recht ruppig mit einem Männchen zu verpaaren, das sie sich dann auch, so zumindest habe ich den Eindruck selbst aussuchen, wenn es dann mehrere Männchen zur Auswahl gibt.
Generell denke ich mal gibt es das nicht, das Weibchen wenn sie Laich angesetzt haben, so Dominant sind das es dann nicht zur Verpaarung kommen würde.
Gruß
Peter

bufo² 09.05.2008 11:37

Hallo Peter, interessante These.

Das würde bedeuten, dass unter Aquarienbedingungen die Tiere in Laichstimmung ihr "Alltags-Dominanz" zurückstellen -, bzw. derart einsetzen können, dass es zur Paarung = Arterhaltung kommt.

Mehr davon! :)

Viele Grüße, Michael

Coeke 09.05.2008 23:30

Falsche These,

weibliche Loricairiidae können ihren Laich auch für sich verwerten. Sie laichen bei nicht passenden Partner nicht und verwerten dann meistens die Kalorien für sich. Sie absorbieren dann den meisten Kram ihrer Frucht für sich selber.

Scheinbar entscheiden eher die Weiber um die Zukunft eines Nachwuchs.

Gruß,
Corina

Karsten S. 10.05.2008 10:13

Hi Corinna,

woher hast Du das, gibt's da irgendwo wissenschaftliche Untersuchung zu. Hast Du ev. Links, Literatur,... ?!
Oder sind das eigene Erfahrungen (Weibchen, die Laichansatz zurückgebildet haben) ?

Gruß,
Karsten

bufo² 10.05.2008 11:09

Hallo Corinna, vielen Dank für deine Gegenthese.

Du glaubst also, dass ein subdominanter Partner ein unpassender ist.
Dafür spricht, dass die Weibchen vieler Tierarten ihre Partner aktiv auswählen.

Zitat:

weibliche Loricairiidae können ihren Laich auch für sich verwerten
Dass Eier "eingeschmolzen" werden, wenn kein Partner vorhanden ist, habe ich über Froschlurche gelesen. Aber deren Weibchen ist in der Regel auch egal wer hintenaufsitzt; da klären die Männchen untereinander die Dominanzfrage. Ist nur ein Männchen parat, stellt sich die Frage nicht.

Von Loricariiden habe ich bisher nur vom Phänomen der Überlagerung von Eiern gehört, nicht dass sie den Reifegrad ihrer Frucht aktiv bestimmen können (was aber ja auch durchaus vorstellbar ist).

Dagen spricht die These von Peter (rezproker Altruismus?) in der sich das Individuum dem Arterhalt unterwirft.

Ich würde mich freuen noch mehr Beobachtungen zu den einzelnen Positionen zu lesen.

Viele Grüße, Michael

Schwabe 10.05.2008 23:52

Hallo Corinna
 
Bisher habe ich noch nicht eine einzige Beobachtung oder Niederschrift machen können, bei der ein Ancistrines oder Hypancistrines Weibchen Ihren Laich zurückgebildet hätte. Wenn ich gesehen habe das eine neue Welsart Eier angesetzt hatte, so kam es auch zum Laichakt. Die Hyps haben es gerne mehrere Tage lang in der Höhle, die Ancistrinen eine Nacht und die Sache ist geritzt. Was ich aber nicht weiß, warum kommt es überhaupt zum Laichakt? Was ist wirklich der Auslöser, spielen mit dem Reifegrad der Eier auch Pheromone, Hormone eine Rolle? Wieso sitzt das Hypsweibchen ca. 3Wo. mit dicken Bauch alleine in der Höhle und dann passiert es? Wieso bis zu drei Tage?
Was ich aber noch nicht gemacht habe Corinna, ist ein Laichvolles Weibchen separat zu setzen um dann Deine "Beobachtung" zu untermauern!! Bei Karpfen, kenne ich das Problem der Laichverhärtung und das daran auch die Tiere zugrunde gehen, warum bilden diese Tiere Ihren Laich nicht zurück? Nein diesen "Versuch" werde ich nicht machen, aber interesieren würde es mich trotzdem.
Wenn ich all das wüßte was ich nicht weiß, dann wäre ich ein kluger Mensch!!
Gruß
Peter

looser 11.05.2008 08:05

Moin,

zu dem Thema eine Erfahrung von mir :D . Geht zwar nicht um Welse aber ich denke es ist das gleiche Thema.

Ich hatte ein Skalarpaar. Das Männchen verstarb und die Dame war Kugelrund am Bauch. Der deutlicher Laichansatz verschwand mit der Zeit. Das auch ohne Partner und er kann nicht wieder. Jetzt bei einem anderen Halter hat sie dann wieder mit neuen Partner sicher ein Gelege gebracht.

Aus meiner Sicht spielen da Hormone ein große Rolle. Außerdem würde diese Erfahrung für das Zurückbilden der Eier sprechen.

Ob das nun auf unsere Welse zu übertragen ist währe dann ein anderes Thema welches ich sicher nicht beantworten kann ;) .

MFG Michael

Joern 11.05.2008 14:51

Moin

bei meinen L135 hatte ich damals das Gefühl, dass ein Weibchen Chef im Ring war.
Es kam zu zwei Ablaichversuchen (aus den Eiern wurde dann nix...)

Mir kam das so vor, wie eine "Leitkuh", wie bei Elefanten oder Rindern.
Überhaupt fand ich das soziale Gefüge bei der Art sehr interessant....

Wenn's um Ablaichen ging, dann wurde die "Domina" genauso behandelt wie andere Weibchen...also ganz normal "angebalzt".

Ich glaube allerding auch, dass die Weibchen sich schon aussuchen, ob da ein geeigneter Kerl...oder eine geeingete Höhle ? ...zur Verfügung steht....das machen die Jungs nicht allein.
Soll ja im Tierreich durchaus mal vorkommen.....:bae:


Wenn's nicht klappt mit einem "Chef-Weibchen", dann vielleicht mal andere / mehr Höhlen rein tun...und auch an andere Stellen...viele Plecos mögen dieses "Tonrohr auf Erde" nicht...die dürfen gern etwas erhöht auf Steinen oder Holz liegen und gern noch ein "Dach" aus einer weiteren Wurzel haben
In sehr vielen Becken, in die ich so schauen durfte, lang dann z.b. eine Röhre links "frei" vielleicht unter einer Echi oder so, eine andere ähnlich auf der anderen Seite des Becken. So wat finden die irgendwie "unromatisch"...das darf gern bißchen "versteckt" sein. ...sozusagen "kuschelig"...vielleicht weniger für die Alttiere als für ein gutes Versteck, um die Jungen heranwachsen zu lassen.

Und wenn es dann an "geeigneten" Örtlcihkeiten fehlt, dann haben die Tiere (unabhängig vom geschlecht) eben ihre Rangordnung...machmal "zufällig" ein Weibchen...und es tut sich nix. Das mag dann "von ferne" so aussehen, als ob das an der "Ober-Zicke" liegen möge...
Ich denke allerdings, dass das dann eher die oben genannten Gründe haben könnte.

Coeke 11.05.2008 19:05

Hi Karsten!
Zitat:

Zitat von kamas88 (Beitrag 150756)
woher hast Du das, gibt's da irgendwo wissenschaftliche Untersuchung zu. Hast Du ev. Links, Literatur,... ?!
Oder sind das eigene Erfahrungen (Weibchen, die Laichansatz zurückgebildet haben) ?

Meine Aussage beruht nur aus eigenen Erfahrungen.

Ein Absetzen des Laichs konnte ich nicht beobachten, die weiblichen "Rundbäuche" verschwanden aber wieder.

Hm, ob ein dominates Weibschen Zuchterfolge vermindert oder erhöht, liegt eher am Partner und der "Konstellation" im entsprechenden Aquarium.

Meines Erachtens führen zu große Gruppen, bei nicht täglicher Wasserpflege, zu minderem Erfolg (außer es hat sich eh schon ein Pärchen gebildet und man fischt immer wieder Jungtiere raus).

Warum es so sein kann, kann jeder selber mal austesten oder sich auch schon einigermaßen denken können.

Vielleicht hüpft mal der eine oder andere vor Freude über Nachwuchs nicht nur vor den Aqurien rum und beobachtet auch mal. Lässt mal Nachwuchs im Becken, zwingt überhaupt schon Laichvolle weibliche Loricariidae nicht zu noch mehr Futteraufnahme damit es endlich "funktioniert".

Oh Mann, die Reihenfolge sollte man erkennen und nicht wer wann dominant ist, obwohl die Ausgangsfrage nicht doof war. Sie bewegt!

Gruß,
Corina

bufo² 11.05.2008 22:40

Hallo! Na, da ist doch schon ein schönes Spektrum an Beobachtungen zusammen gekommen...

:mjm:

- Sie laichen bei nicht passenden Partner nicht

- Wenn's um Ablaichen ging, dann wurde die "Domina" genauso behandelt wie andere Weibchen... (aus den Eiern wurde dann nix...)

> Was passierte mit den Eiern?

- sie setzen dann Ihre "Dominanz" ein um sich dann recht ruppig mit einem Männchen zu verpaaren

> ... erfolgreich zu verpaaren?

Viele Grüße, Michael

michl11 13.05.2008 09:31

Zitat:

Zitat von Coeke (Beitrag 150802)

Meines Erachtens führen zu große Gruppen, bei nicht täglicher Wasserpflege, zu minderem Erfolg (außer es hat sich eh schon ein Pärchen gebildet und man fischt immer wieder Jungtiere raus).

Warum es so sein kann, kann jeder selber mal austesten oder sich auch schon einigermaßen denken können.

Gruß,
Corina

Hallo Corina

So kann ich es nicht ganz stehen lassen.
Ich habe eine wirklich Große Zuchtgruppe von L-134 in meinen 2 m Becken.
Es sind ca.36 Adulte Tiere.
Vor ca. 2 Wochen hatten 4 Pärchen abgelaicht,zur selben Zeit!
Wasserwechsel ca 300 Liter alle 10-12 Tage.

Aber es sind meine Erfahrungen,es wird bei jeden anders sein.

Dafür habe ich Probleme bei meinen Hypancistren l-260 die einfach nicht laichen wollen,es sind beide Geschlechter vorhanden.;)

Gruß michl

bufo² 13.05.2008 11:38

Hallo Michael,

Zitat:

So kann ich es nicht ganz stehen lassen.
...solltest du aber. Die Grundfrage geht aber nur von einem Faktor aus, nämlich dem der Dominanz. Sie führt in ihrer Argumentation weitere Faktoren an, die einen Zuchterfolg mindern KÖNNTEN.

Also zurück zum Thema. ;)

Vielen Dank und Grüße, Michael

Joern 13.05.2008 12:33

Hi
Zitat:

Zitat von bufo² (Beitrag 150804)
(aus den Eiern wurde dann nix...)

> Was passierte mit den Eiern?

das hat sicherlich nix mit dem Sozialgefüge der Gruppe zu tun sondern mehr mit den "Eigenarten" des Beckens (zu der Zeit in "gammelphase" )

Coeke 13.05.2008 20:14

Hi Jörn,

was mit den Eiern "geschieht" ist bestimmt auf die Eigenarten in dem Aquarium zu führen. Aber ich denke nicht nur während der Zeit des "gammelnlassens".

Die Frage über das "Sozialgefüges" kam ja pauschal für Loricariidae, so kann bestimmt keiner beantworten was mit bestimmten Eiern passiert (ist).

Der osmotische Druck im Wasser ist bestimmt noch immer für viele mißlungene Nachzuchten verantwortlich, von der Eihülle bis zur Larve und dem weiteren Lebensweg. Natürlich sind auch noch andere Faktoren ausschlaggebend, nur wenn ich Fotos von delligen oder geplatzten Eiern sehe, weiß ich eh schon was los ist. (Nicht immer hat der pflegende männliche Harnischwels die Eier ausgelutscht oder zerdrückt ;-))

Gruß,
Corina


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