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Bongo 20.10.2013 14:15

Hallo Markus

Du wirst immer CO2 austreiben wenn Du physikalisch O2 einbringen willst, das st nicht zu verhindern.

Bensaeras 20.10.2013 14:31

Hi,

Zitat:

Zitat von Bongo (Beitrag 229747)
.
Das bischen O2 in der Luftblase dürfte m. E. keine besondere Rolle spielen zur direkten Anreicherung, wohl aber zur Wasserbewegung.

dürfte auch eine Rolle spielen. Es ist ja nicht nur eine Blase, sondern es sind eine ganze Menge von Blasen.

Ich habe folgende, sehr interessante Diplomarbeit zu dem Thema gefunden:

https://www.ibfo.de/Diplomarbeiten/N...plomarbeit.pdf

Da dürfte vieles erklärt werden. Ich zitiere exemplarisch aus Michalski, Nicole, Systematische Untersuchung verschiedener Einflussfaktoren auf den Sauerstoffeintrag, 2004:

Zitat:

Umeinen möglichst schnellen Übergang des Sauerstoffs von der gasförmigen in die flüssigePhase zu erreichen (was im Hinblick aufdie Kosten erstrebenswert ist) kann maneinerseitsden Konzentrationsunterschied möglichst groß halten, z. B. durch Begasen mit reinem Sauer-stoff oder Luft, die durch Sauerstoff angereichert ist. Andererseits kann manversuchen, dieGrenzfläche zu maximieren. Das erreicht mandurch eine feinblasige Belüftung. Man unter-scheidet bei der Druckbelüftung drei Blasenformen bzw. Blasengrößen:

- kleine kugelförmige Blasen mit einem Durchmesser von d < 1,5 mm, die geradlinig auf-steigen
- mittelgroße, linsenförmige Blasen mit1,5 < d <18mm, die schraubenförmig, schau-kelnd oder pendelnd aufsteigen
-große Blasen mit pilzähnlicher Form, deren Durchmesser bis 120 mm betragen kann.

VG

Bummipo 20.10.2013 15:44

Zitat:

Zitat von Bongo (Beitrag 229748)
Hallo Markus

Du wirst immer CO2 austreiben wenn Du physikalisch O2 einbringen willst, das st nicht zu verhindern.

Das weiß ich :) Hab ich doch nirgends in Frage gestellt.

Ich habe doch nur dem Threadersteller sagen wollen, dass seine Diffusorlösung nicht schadet. Dann wurde gesagt, dass eine reine Oberflächenbewegung das Effektivste sei. Das stimmt auch wahrscheinlich in Bezug auf die Möglichkeit des Austausches. Aber als Gesamtpaket ist ein Diffusor durch seine anderen Effekte meiner Meinung nach insgesamt "effektiver".

Der Nachteil eines Diffusors gegenüber einem Auslaufrohr ist, dass ein Diffusor mehr CO2 aus einem Becken austreibt. Das habe ich auch selber ausprobiert. Das ein Auslaufrohr auch CO2 austreibt ist klar. Sobald sich die Wasseroberfläche halt bewegt.

Das es zwei Meinungen über die vom Diffusor erzeugten Luftblasen gibt, war mir von Anfang an bewusst. Ist ja nicht das erst Mal das ich mich damit beschäftige. Die Frage war nur immer, wem man glauben soll. Die die sagen, dass ein Diffusor kaum einen Unterschied ausmacht weil die Blasen nichts austauschen oder denen, die sagen, dass alle Blasen zusammenadiert sicherlich eine viel größere Oberfläche ergeben.

Ich für meinen Teil kann beide Argumentationen irgendwo nachvollziehen. Habe aber die Erfahrung gemacht, dass ein Diff in meinem Fall "besser" ist. Ob das nun am verwirbeln des Wassers liegt oder die kleinen Blasen effektiv am Austausch beteiligt sind, ist mir dann schon fast egal. Wobei ich eher zur aktiven Beteiligung neige. Siehe die Diplomarbeit.

LG
Markus

Edit ... ach ja ich finde es schön, solche Themen zu diskutieren. Ich merke dann auch, dass ich nicht der Einzige bin, der sich solche Sachen fragt. Hauptsache man geht trotz mancher Wissenslücken weiterhin respektvoll miteinander um.

Bongo 20.10.2013 16:17

Hallo,

die Diplomarbeit ist schön gemacht und lehrreich.
Hier wird sehr schön dargestellt, wie man möglichst optimale Bedingungen für eine gewaltige Abbauleistung möglich macht (machen kann).

Die Frage hier ist aber eine andere. Es wurde gefragt, wie man mit vorgegebenen Rahmenbedingungen möglichst hohe O2 Konzentrationen im Wasser erreicht.

Hier werden keine zigtausend m³ Luft eingeblasen, gar noch O2 angereichert.
Wenn man zB 200 L Luft einblasen würde, hätte man selbst bei 100%er Lösung des O2 in 100 L Wasser immer noch zuwenig O2 im Wasser. Also sollte man versuchen, zusätzlich O2 ins Wasser zu bringen. Also kann ich doch gewisse physikalische Eigenschften der Luft, daß sie nämlich leichter ist als Wasser, quasi nebenher nutzen um den O2 eintrag ins Becken zu verbessern.
Das eben zb durch STrömung, die entsteht wenn die Luft aufsteigt. Diese Strömung dann so gerichtet, daß eine gute Oberflachenbewegung resultiert.

Das ist das doofe am schreiben, man sollte bei einem Schoppen zusammen sitzen, dann wären wir uns alle einig.

Gruß

Jürgen

Jochen 20.10.2013 18:15

Hallo,

nehmt doch einfach die Natur als Beispiel.

Wie gelangt hier der Sauerstoff in das Wasser, oder besser welche Gewässer haben hohen Sauerstoffanteil ?

Es sind schnellfliesende Gewässer, oder Stellen nach einen Wehr oder Wasserfall.

Bei beiden wird die Oberfläche stark gebrochen, und somit das Wasser ideal mit Sauerstoff angereichert.

Natürlich kann man das in der Aquaristik nur bedingt nachvollziehen, schon alleine das Geräusch würde manchen Hobbyisten stören, aber es ist am effektivsten und einfachsten zu erreichen.

Gruß,
Jochen

Bummipo 20.10.2013 19:11

Hallo,

ja bei schnellfließenden Gewässern gibts aber auch oft Stellen, wo das Wasser ins Wasser fließt und dabei durch Verwirbelungen bzw. Strömungen Luft mit unter Wasser gezogen wird. Wasserfallprinzip halt.

Klar ist es sehr effektiv das Wasser aus der Höhe um x cm ins Wasser laufen zu lassen. Je nach Druck bzw. Abstand reißt es jede Menge Luft mit in die Tiefe und die Oberfläche wird stark bewegt. Es bleibt für mich persönlich weiterhin die Frage, wieviel das mitreißen der Luft ins Wasser bringt. Es ist doch bei der Diffusion entscheident wie groß die Oberfläche ist. Luft unter Wasser ist doch eine zusätzliche "sich bewegende" Wasseroberfläche oder nicht?

Das Geräusch kennt wahrscheinlich jeder während des Wasserwechsels :)

LG
Markus

Bongo 21.10.2013 10:06

Hallo

Zitat:

Zitat von Bongo (Beitrag 229753)

Hier werden keine zigtausend m³ Luft eingeblasen, gar noch O2 angereichert.
Wenn man zB 200 L Luft einblasen würde, hätte man selbst bei 100%er Lösung des O2 in 100 L Wasser immer noch zuwenig O2 im Wasser. Also sollte man versuchen, zusätzlich O2 ins Wasser zu bringen. Also kann ich doch gewisse physikalische Eigenschften der Luft, daß sie nämlich leichter ist als Wasser, quasi nebenher nutzen um den O2 eintrag ins Becken zu verbessern.
Das eben zb durch STrömung, die entsteht wenn die Luft aufsteigt. Diese Strömung dann so gerichtet, daß eine gute Oberflachenbewegung resultiert.

hab das blöd geschrieben, habs heute früh selbst anders verstanden wie gemeint:mad:

also nochmal von vorne:

Die O2 Sättigung im Wasser bei einer bestimmten Temp ist eine feste Größe, sie liegt bei 25° etwa bei 8,5-9 mg/l
Der O2 Gehalt der Luft liegt bei 20%, 1 L Luft wiegt ca 1,2 gramm, also bringe ich mit 1 L Luft max 0,24 gramm O2 ins Wasser.
Das würde also ausreichen um ca 12 L Wasser zu sättigen.
Dazu muß aber gewährleistet sein, daß sich wirklich alles O2 löst. Also versuche ich die Oberfläche und damit die Diffusionsfläche so groß wie möglich zu machen und die Kontaktzeit so lange wie möglich. Also sehr feine Blasen. Trotzdem kann nicht alles O2 gelöst werden, ein kleiner Teil (eben die 9 mg/l verbleibt in der Luft.
Da der O2 im Wasser eben auch nur per Diffusion weitergereicht wird und die Geschwindigkeit der Diffusion vom Konzentrationgradienten abhängt ist es sinnvoll, das Wasser zu mischen, also die O2 gesättigten Anteile an der Blase oder der Oberfläche wegzuströmen und mit O2 ärmerem Wasser zu ersetzen.
Dann wird im ganzen Aquarium eben der O2 Gehalt gleich und nahe 9 sein und eben nicht an der Oberfläche 9 und am Boden nur 5.

Dominic 25.03.2014 08:19

Hab mal noch ne Frage zur Sauerstoffanreicherung. Sobald ich meinen Diffusor zuschalte springt mein PH wert binnen weniger Stunden von 7 auf 7,9. (GH4 KH3) Erlebzapfen und seemandelbaumblätter sind drinnen.


Wie verhindert ihr das ?

Gruß

Nose17 10.12.2014 11:33

Zitat:

Zitat von Dominic (Beitrag 233787)
Hab mal noch ne Frage zur Sauerstoffanreicherung. Sobald ich meinen Diffusor zuschalte springt mein PH wert binnen weniger Stunden von 7 auf 7,9. (GH4 KH3) Erlebzapfen und seemandelbaumblätter sind drinnen.


Wie verhindert ihr das ?

Gruß

Ich würde gerne die Frage von Dominic erneut aufgreifen und in die Runde stellen. Stehe vor der selben Überlegung.
Ich pflege ein Grossteil meiner Welse in einem 300L Gesellschaftsbecken.
Natürlich bin ich an einem niedrigen PH Wert und gutem Pfanzenwuchs (u.a. dank Co2 Anlage) interessiert.
Allerdings fahre ich mein Becken zwischen 28-29 Grad was A. die Pflanzen nicht so doll finden und B. einen niedrigen Sauerstoffgehalt im Wasser verursachen (so wurde es mir erklärt).
Ich habe einen grossen Aussenfilter von links laufen und einen Innenfilter von rechts laufen und erzeuge somit einen ''Wasserkreislauf''. Die Wasserauströhmer sind knapp unter der Wasseroberfläche positioniert, sodass ich eine Wasseroberflächenbewegung erzeuge.
Wenn ich die 29 Grad Marke gelegentlich überschreite pumpe ich zusätzlichen Sauerstoff über einen Sprudelstein ins Wasser. Wie viele meiner Vorredner konnte ich feststellen das wie kleinen regelrecht ''aufatmen''.
Mein Fischbesatz ist auch nicht zu hoch, dass ich mir insgesamt Sorgen machen würde aber ich habe den Eindruck die Zusatzbelüftung kommt gut an. Neutralisiert wiederum meine CO2 Zugabe.
Wie handhabt ihr das? Gelegentlich Sauerstoff hinzusprühen? Ganz auf die Zugabe von Sauerstoff verzichten?
Danke im Voraus.
Gruss Sebastian

Dominic 10.12.2014 11:40

Hallo,

Also ich benutze jetzt bei jedem Wasserwechsel ein paar Tropfen Eichenextrakt, seitdem habe ich es gut im Griff, den ph Wert trotz guter Sauerstoffanreicherung auf 6-7 zu halten.

Ich würde bei so hohen Temperaturen kein co2 zuführen.


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