L-Welse.com Forum - Der Belo-Monte-Staudamm am Rio Xingu

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Hi!

Die Frage ist nur, wie lange noch, da die Gesetze der Regierung die Möglichkeit lassen, zu sagen, dass dieses Projekt von imenser Wichtigkeit für das Land ist, und den Stopp aufheben können, bis ein Gericht ein endgültiges Urteil fällt.
Dieses Urteil wird aber erst in ein paar Jahren zu erwarten sein, und bis dahin ist der Werk fertig, der Fluss kaputt, die Indios ohne Land, ...

Traurige Grüße,
Christian

Hi,
das Ding kostet doch jetzt schon viel zu viel Geld, als dass man da einen Bauabbruch erwarten könnte.
Wenn wirtschaftliche Interessen zu vertreten sind sind Welse doch vollkommen egal....und Indios sowieso.
Ich weiss, das klingt zynisch, aber die Geschichte zeigt es ganz deutlich, Indios ihr Land wegzunehmen, bzw. sie aus wirtschaftlichen Gründen auszurotten, zu versklaven, etc. hat eine sehr lange Tradition.
Da sind Welse, Hamster und Singvögel noch besser geschützt.

Hi!

Wie vorhergesagt: Freitag Baustopp, Dienstag Aufhebung desselben...

Zudem hat sich der Ernergieminister noch aufgeregt, dass diese ewigen Baustopps alle Umweltschützern zuzuschreiben seien, die alle nicht an morgen denken. Sie alle wollen Energie konsumieren, seien aber gegen die saubere Energie der Wasserkraftanlagen...

Grüße,
Christian

Moin,

wieder etwas Interessantes zum Thema: https://www.americanscientist.org/is...l-soon-break/1

Vor drei Wochen wurde bereits die grosse Insel vor Altamira niedergebrannt, so ergeht es allen Inseln die im Flutungsbereich liegen.

Dann doch wieder eine positive, aber nichtsversprechende Nachricht: https://amazonwatch.org/news/2015/09...tional-license

https://www.hydroworld.com/articles/...wer-plant.html

lg Daniel

Rio Xingu - Status Quo

Vor zwei Wochen war Oliver Lucanus für einige Vorträge hier in Wien - unter anderem zum Thema Rio Xingu - die Bilder die er da frisch mitgebracht hatte zeigten auch die Verwüstung der Inseln und der damit auch verbundenen Zerstörung von endemischen Lebensarten auf selbigen....:mad:

Moin,

so siehts leider aus, hier mal ein paar Bilder von Mark Sabaj Perez:

Auf den L-Wels-Tagen gab es dazu auch viel zu hoeren und sehen. Interessant waren zudem die Beobachtungen von Markus, die er an einem anderen Staudamm machen konnte der bereits laenger in Betrieb ist. Dort hat er beobachten koennen, dass Megalancistrus extrem abmagerten weil ihnen ihre Nahrungsgrundlage (Suesswasserschawemme) fehlten, die aufgrund der neuen Gegebenheiten anscheinend nicht mehr im betroffenen Gebiet vorkommen.

lg Daniel

Moin,

die erst verweigerte Lizenz zur Inbetriebnahem des Dammes und der Befuellung des Reservoirs wurde nun erteilt, das ist nicht sonderlich ueberraschend geschehen. Sie gilt fuer 6 Jahre.

https://agenciabrasil.ebc.com.br/ger...de-belo-monte/

lg Daniel

Und so sieht es momentan aus: https://amazonwatch.org/news/2016/02...nous-community

An die Bienen hatte ich noch nicht gedacht, aber alles Andere passt zu "war leider vorhersehbar".

lg Daniel

Hallo,

....und dann braucht man sich noch über den Klimawandel wundern,
überall Abholzung auf dieser Welt...:(

Gruß
Matze

https://www.reef2rainforest.com/2016...m_medium=email

Die beiden Killis habe ich 2014 leider nicht finden können, es war die falsche Jahreszeit und nur trocken gefallene Biotope waren zu finden.

lg Daniel

Klasse Einblicke in die Habitate werfen zu können..

https://news.mongabay.com/2016/07/fi...ders-failures/

edit: Der Artikel liest sich zum Teil wie ein Artikel des Postillon. Die Auswirkungen, die sich jetzt heraus kristallisieren, nachdem der Damm in Betrieb genommen wurde, waren allesamt schon vorher klar. Trotzdem sind keinerlei Vorbereitungen getroffen worden, Norte Energia scheint auch nach diversen Strafzahlungen keinen Handlungsbedarf gesehen zu haben - aber der Damm steht, läuft und jetzt die Sintflut.

lg Daniel

Und noch ein Filmchen hinterher, der ist nur für Leute, die was wegstecken können:
https://www.youtube.com/watch?v=Ugi0kP-Mj6o

Vor knapp zwei Jahren bin ich mit einem Freund gegen 21 Uhr mit dem Kajak los, wir haben uns von Altamira flussaufwärts orientiert, und ließen uns dann am frühen Morgen von der Strömung langsam zurück treiben. Dabei haben wir an einem kleinen Sandstrand Halt gemacht, von dem man die Stadtlichter nicht mehr in dem Übermaß sehen konnte wie es sonst meist der Fall war. Für diese Tour haben wir uns eine Vollmondnacht ausgesucht um größtenteils ohne Taschenlampen auskommen zu können, und durch die Reflektionen der Wasseroberfläche war es auch hell genug um problemlos navigieren zu können.
Auf dem Rückweg sind wir dann auch in den kleinen, als "Kanal" bezeichneten Abzweig des Rio Xingu, der die Insel (Ilha do Arapujá) direkt gegenüber von Altamira durchfloß. Und genau diese Insel wurde im September letzten Jahres komplett niedergebrannt, Fotos davon sind weiter vorne in diesem Thema zu finden. Auch wenn die Tour ohne einen einzigen gefangenen Fisch ablief, so war es doch eine wahnsinnig tolle Erfahrung, die mich den Fluss ganz anders hat wahrnehmen lassen als ich es die Wochen zuvor tagsüber getan habe. So ein bisschen Ehrfurcht war auch mit dabei, denn jahrelang kannte ich den Fluss nur von Bildern und den Berichten anderer.
Selbst an den Ufern, die direkt an die Stadt grenzten, hatten wir nach dem ein oder anderen Barabend viel Spaß und haben sogar an einem Abend P. cf. vittata beobachten können. Natürlich haben wir Jungs auch versucht zur Ilha zu schwimmen, es aber zum Glück nicht mehr so weit vom Ufer weg geschafft. Jetzt immer wieder zu sehen was aus der Ilha und dem Fluss geworden ist, auf dem wir tagelang unterwegs waren, das ist wirklich nicht ohne. Von vielen Freunden habe ich damals schon gehört, dass sie bei Vollendung der Bauarbeiten wegziehen werden, einige haben das auch bereits getan, andere hängen noch im Studium fest.

lg Daniel