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Martin G. 25.05.2005 07:23

Hallo Matthias,

ich bekomme keine WF ohne Quarantäne, deshalb steht das nicht zur Debatte. Abgesehen davon: Wie sollte ich sie anpassen? Mit Osmosewasser beginnen und dann langsam aufhärten? Ich denke nicht, daß das Sinn hat. Welse haben keine Osmorezeptoren, außerdem funktionieren die Ionenkanäle der Zellen hervorragend (nicht wie bei manchen Killis zum Beispiel). Weil das Konzentrationsgefälle der Ionen in hartem Wasser abnimmt, ist es sogar weniger problematisch, Fische aus weichem in hartes Wasser zu setzen, als andersherum, wenn sie lange in hartem Wasser lebten (weil dann die Ionenkanaldichte abnimmt). Frag' mich bitte nicht, wo ich das gelesen habe. Es erscheint mir allerdings sehr logisch...

Ich habe gerade Cichliden selbst importiert. Im Land während der Rückreise zum Flughafen über 9 Tage täglich 75%, gewechselt, in Dubai im Hotel (Parameter nie gemessen), in Gera (12° dGH) die Mineralwasserflaschen einfach aufs Wasser gelegt, nach zwei Minuten waren die Tiere draußen. Anpassung Fehlanzeige. Die Tiere kamen aus pH 6, 0° dGH. Eine Woche später hatten sie gelaicht.

Gruß, Martin.

madate 25.05.2005 09:33

Hi.


Das führt mich jetzt zu der Frage, wieso Welse keine Osmorezeptoren haben sollen. Soweit ich es jetzt nachgelesen habe, sind diese Rezeptoren für den Wasserhaushalt eines Organismus verantwortlich. Das dürfte auch für Welse nicht unerheblich sein.


Gruß,
Mathias

Walter 25.05.2005 10:03

Hi,
ich finde ehrlich gesagt auch nichts darüber.
Und in "Catfishes" (Ed. Gloria Arratia) gibt es sogar ein eigenes Kapitel "The Skin of Catfishes".
Und unzählige Literaturhinweise...

Dafür wäre echt eine Quelle interessant, Martin.

Martin G. 25.05.2005 12:44

Hey,

ich hätte es einfach weglassen sollen (weil letztlich nicht relevant). Habe leider gerade keine Zeit, mich damit zu beschäftigen.

Gruß, Martin.

madate 25.05.2005 13:09

Hi.


Naja, jetzt hast du es erwähnt, dann solltest du es auch belegen können. War da nicht sowas weiter vorne im Thread?


Zitat:

P.S. Ich bin zwecks Glaubwürdigkeit dieses Forums dafür, Meinungen mit brauchbaren Argumenten zu unterstützen. Sonst sind wir irgendwann da, daß immer alle Senf dazu geben müssen, der nur von "das war schon immer so" untermauert wird.

Und warum ist es auf einmal irrelevant?


Gruß,
Mathias

Volker D. 25.05.2005 14:47

Madate


Ich warte dann noch auf meine Frage, welche Wildfänge du meinst?

Also ich hab schon eher einen Fisch gesehn der bei Ph 7-8 gehalten werden sollte und bei Ph 5-6 starb.

Komischerweise hab ich aber nie einen sterben sehn der bei 5-6 gehalten werden sollte und bei Ph 7-8 das zeitliche segnete.

Warum sollte es dann bei der Härte (Martins Angaben sind ja schon extrem)den anders sein?

Ich stell das mal einfach ohne wissenschafliche Lektüre zur Diskussion.
Der einzige der das mir bestätigen kann ist 65 und seit 35 Jahren selbständiger Aquaristikfachhändler.


mfg

Walter 25.05.2005 18:06

Hallo Martin,

Zitat:

Zitat von Martin G.
Hey,

ich hätte es einfach weglassen sollen (weil letztlich nicht relevant). Habe leider gerade keine Zeit, mich damit zu beschäftigen.

Gruß, Martin.

Du solltest es nicht weglassen (wenn dem so ist), und irrelevant ist bei Dir seit neuestem anscheinend Vieles ;)
Es ist interessant.
Ich würde bloß gerne eine Quelle haben - hab heut mal rumgefragt - da wußte keiner was von, und Literatur hab ich auch so ziemlich alles..., bloß kann man nicht alles durchsuchen.

Und wenn Du keine Zeit hast - dann darfst Du wirklich nicht derartige Diskussionen beginnen und Dich dann "billig" aus dem Staub machen.

BTW: Ich kann mir aber auch durchaus vorstellen, da alle Welse zur Elektrorezeption fähig sind (nicht zur Erzeugung... da nur wenige), dass sie aber durch Verwerten dieser Information durchaus auch irgendwie auf die Leitfähigkeit schließen können?

Redfink 25.05.2005 19:03

Hi!
Also wenn ich das richtig zusammenbringe ist es doch so, daß Fische, die von weichem in hartes Wasser gesetzt werden, ihre Osmoregulation umstellen müssen. Im Vergleich zum weichen Medium strömt nun vergleichsweise wenig Wasser in die Fische ein; diese produzieren dafür aber zuviel Harn. Daher muss die Harnproduktion reguliert werden; gleichzeitig müssen die Tiere mehr Wasser trinken. Falls ich Mist verzapfe, korrigiert mich bitte.
Tatsache ist jedenfalls, daß die Tiere sich über Jahrmillionen in weichem Wasser entwickelt haben und daher ihren Stoffwechsel an diese Verhältnisse angepasst haben. Und ich glaube nicht, daß man eine jahrmillionenlange Entwicklung innerhalb einer Generation rückgängig machen kann.
Die Tiere mögen mit dem harten Wasser zurechtkommen, aber meiner Meinung nach sorgen die Probleme mit der Osmoregulation dafür, daß sie permanentem (wenn vielleicht auch schwachem) Stress ausgesetzt sind.
Außerdem soll das harte Wasser bei den Tieren ja auch zu "Nierensteinen" führen (hat Baron Ätzmolch hier mal irgenwo geschrieben).
Das sind alles Dinge, die meiner Meinung nach dafür sprechen, daß die Wasserhärte eben nicht vollkommen irrelevant ist!
Gruß, Oli

Baron Ätzmolch 25.05.2005 20:32

Zitat:

Zitat von Redfink
Also wenn ich das richtig zusammenbringe ist es doch so, daß Fische, die von weichem in hartes Wasser gesetzt werden, ihre Osmoregulation umstellen müssen. Im Vergleich zum weichen Medium strömt nun vergleichsweise wenig Wasser in die Fische ein; diese produzieren dafür aber zuviel Harn. Daher muss die Harnproduktion reguliert werden; gleichzeitig müssen die Tiere mehr Wasser trinken. Falls ich Mist verzapfe, korrigiert mich bitte.

Mahlzeit!

Soweit alles ziemlich richtig, bis auf den letzten Teil. Süßwasserfische trinken nicht.

Zitat:

Tatsache ist jedenfalls, daß die Tiere sich über Jahrmillionen in weichem Wasser entwickelt haben und daher ihren Stoffwechsel an diese Verhältnisse angepasst haben.
Jahrmillionen vielleicht nicht, aber doch sehr, sehr lange Zeit. Genau!

Zitat:

Die Tiere mögen mit dem harten Wasser zurechtkommen, aber meiner Meinung nach sorgen die Probleme mit der Osmoregulation dafür, daß sie permanentem (wenn vielleicht auch schwachem) Stress ausgesetzt sind.
Außerdem soll das harte Wasser bei den Tieren ja auch zu "Nierensteinen" führen (hat Baron Ätzmolch hier mal irgenwo geschrieben).
Genau, das hat er gemacht. Denn ER kann seine Quellen nennen.

Dr. Roland Bauer, Erkrankungen der Aquarienfische, Verlag Paul Parey

mit folgenden Kapiteln "Schäden durch zu hartes Wasser" und "Schäden durch falschen osmotischen Druck", inklusive Mikroskopaufnahme vom Quetschpräparat einer Fischniere mit Nephrocalcinose.

--Michael

Redfink 26.05.2005 11:21

Zitat:

Zitat von Baron Ätzmolch
Mahlzeit!

Soweit alles ziemlich richtig, bis auf den letzten Teil. Süßwasserfische trinken nicht.

Okay, das wußte ich nicht. Dann trinken also nur Salzwasserfische?
Erscheint ja auch irgendwie logisch, schließlich wird denen in hohem Maß Wasser entzogen...
Die Theorie mit den Nierensteinen erscheint mir auch sehr glaubhaft.

Mahlzeit (um die Uhrzeit verwendet es der Schwabe ;) ),
Oli


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