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Hallo Ralf,
woher wisst ihr das so sicher, dass ihr das hier mit scheinbar 100 prozentiger Sicherheit schreibt? Wenn es so ist, dann müsst ihr mir das auch irgendwie beweisen können. Gruß, Rainer |
Moin Rainer
Ich spreche oben nur von WF, alle H. zebra die aus Südamerika kommen, egal aus welchem Land sind WF. Es gibt keine Händler, Fischer oder Züchter die sich mit der Vermehrung für den Export beschäftigen. Und selbst wenn es diese gäbe oder einmal geben sollte, dürften die Nachzuchten nach meinem momentanen Wissenstand nicht unbedingt auch aus Brasilien ausgeführt werden. Der Schmuggel hat jahrelang gut funktioniert, bereits seit 2004 darf die Art eigentlich nicht mehr ausgeführt werden und trotzdem gab es nie einen Engpass an WF. Die Fischer bekommen natürlich keine 50$ für einen Wels, das sind Preise die Exporteure gegenüber ihren Kunden verlangen. Trotzdem ist der Anreiz noch groß genug, auch wenn ich nicht genau weiß wer bei dem Geschäft wie viel verdient. Die Fischer bringen die Welse nicht selber ins Ausland, sie fangen sie nur und bringen sie bei Altamira zu einer Sammelstation, wo sie dann übernommen und (erst mit dem Auto, dann meist mit dem Schiff) abtransportiert werden. Ein Fischer in Altamira bekam 2014 für einen 10cm großen B. xanthellus umgerechnet 0,20€; für einen 30cm großen P. pirarara 2,00€; und für einen unerlaubterweise gefangenen H. zebra immerhin 6,00€. Ich kenne die bisher verhängten Strafen nicht, in Fällen in denen die Schmuggler erwischt wurden. Das Risiko scheint sich aber weiterhin zu lohnen, denn es kommen ja nicht nur H. zebra, sondern auch LDA105 und massenhaft L 82 aus Brasilien raus. Abgesehen von vielen weiteren Arten, die regelmäßig, aber in kleineren Stückzahlen verschickt werden. Panzerwelse sind da gerade sehr im Trend, hier kann man es sich vielleicht noch zu Nutze machen, dass die Arten oft schwieriger zu identifizieren sind, insbesondere in der Streßfärbung. H. zebra sind bei optimaler Aufzucht innerhalb eines halben Jahres auf 5cm, das wissen alle die bei den L-Wels-Tagen unserem Referenten Rajanta gut zugehört haben. Klar könnte man eine kommerzielle Zucht auch in Brasilien anstreben, ein Pilotprojekt läuft auch bereits erfolgreich, ist aber noch nicht im großen Stil umsetzbar. Und dann ist das Problem nicht aus der Welt, dass potentielle Nachzuchten unter Umständen nicht gehandelt werden dürfen. Im Endeffekt kann ich die Nichtexistenz von kommerziellen Züchtern von H. zebra in Südamerika und den Export ihrer Nachzuchten nicht beweisen, aber Du könntest versuchen mir das Gegenteil zu belegen, denn das wäre immerhin möglich. Alles was ich schreibe beruht auf vielen, vielen Stunden die ich mich mit der Thematik beschäftigt habe. viele Grüße Daniel |
Hi Rainer, Nachzuchten sind in Südamerika eher Mangelwahre. Die Züchtereien sind in anderen Kontinenten zu finden. Bei L 46 sind die zwei größten in Indonesien und Hongkong zu finden beide mit über tausend Zuchttieren.
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Guten Morgen,
@ Daniel u. Micha Danke für eure Antworten. Okay, nach diesen Posts von euch, muss ich es glauben, dass es sich doch um WF handelt. Und ich habe die Frage in diesem Forum gestellt, weil ich natürlich weiß, dass es hier die Experten gibt. Danke, Rainer |
Mahlzeit!
Mal ganz abgesehen davon, dass in Brasilien schon mehr als eine Deakade Fang, Haltung, Zucht, Handel, Export von H. zebra ohne behördliche Ausnahmegenehmigung verboten sind, scheint es sich immer noch nicht rumgesprochen zu haben, dass die Art seit Anfang letzten Jahres unter internationalem Schutz steht (Washingtoner Artenschutzabkommen (WA) - CITES Anhang III). Damit ist auch die EINFUHR aus Drittstaaten in die EU (DEUTSCHLAND) ohne gültige Papiere nicht erlaubt und stellt zumindest eine Ordnungswidrigkeit dar, Geldbuße bis 50000.- EUR möglich, evtl. sogar eine Straftat. 1). Wenn Zebras aus Brasilien importiert werden, ist eine Ausfuhrgenehmigung im Original vorzulegen. Diese wird es aus o.a. Gründen nicht geben. 2). Findet die Ausfuhr aus einem anderen Nicht-EU-Land statt, ist ein Ursprungszeugnis der zuständigen WA-Vollzugsbehörde vorzulegen. 3). Für die Einfuhr ist der Einfuhrzollstelle eine Einfuhrmeldung vorzulegen. Die kann meines Wissens aber nur erteilt werden, wenn gültige Ausfuhrdokumente vorliegen. Und wenn ich mir dann so manche Händler-Anzeigen und Privat-/"Hobby"-Importeur Anzeigen hierzulande anschaue, die irgendwie prahlerisch, stolz und vollmundig frisch importierte Zebra-WF aus Südamerika anpreisen, frage ich mich, ob sie einfach nur unwissend sind oder dämlich. Das braucht nur einer Person nicht zu passen, die es zur Anzeige bringt, dann ist zumindest ein Ordnungswidrigkeitsverfahren anhängig. Wer das für ein Dutzend geschmuggelte Zebrawelse riskieren will, bitteschön... --Michael |
Hallo Michael,
ein sehr, sehr, sehr guter Post. Endlich einer der mal die möglichen Folgen postet. Gruß, Rainer |
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