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8.1. Anamnese (Fragebogen Krankheitsdiagnose)
Anamnese (Fragebogen Krankheitsdiagnose)

Um eine einigermaßen sichere Diagnose stellen zu können, ist es unbedingt erforderlich, einige Informationen, die das Becken und deren Besatz angeht, mitzuteilen. Außerdem bedarf es einer genauen Beschreibung des erkrankten Tieres. Je genauer eure Angaben sind, um so leichter wird es sein, eine Diagnose zu stellen und Hilfestellungen zur Heilung zu geben.

Hierfür wurde ein Fragebogen erstellt, der helfen soll, die nötigen Informationen zusammenzutragen!

Erkranktes Tier:

(Gattung/Art, Alter, Größe, Geschlecht, Wie lange habt ihr das Tier schon?)

Auffälligkeiten:

(Seit wann ist das Tier auffällig, wie ist die Atmung, wie schaut der Kot aus, allg. z. Fressverhalten, , wie schaut die evtl. äußerliche Verletzung aus?)

Verhalten:

(Bitte mit ja oder nein beantworten)
Schwimmt hektisch:
Apathisch:
Aggressiv:
Versteckt sich nicht mehr:
Lässt sich unterdrücken:
Sonstiges:

Aussehen des erkrankten Tieres:

(Gesamteindruck des Tieres, äußerliche Veränderungen, Ernährungszustand, sonstige Beobachtungen)

Aussehen und Verhalten des weiteren Besatzes:

Kurze Beschreibung:

Fütterung:

(Was wird wann, wie oft und in welcher Menge gefüttert?)

Wasserwerte:

Temperatur:
Ammoniak ( NH3 ) Ammonium ( NH4 ):
Kupfer ( CU ):
pH-Wert:
Karbonhärte ( KH ):
Gesamthärte (GH ):
Nitrit ( NO2 ):
Nitrat ( NO3 ):

Wie gemessen:

Tröpfchentest / Stäbchentest:

Wasserwechsel:

(Wie sind die Abstände, regelmäßig o. unregelmäßig, wie viel Wasser wird gewechselt, wann war der letzte vor auftreten der Symptome, wann war der letzte überhaupt?)

Wasseraufbereitung mit:

(Osmose, Regenwasser, Vollentsalzer, Torf?)

Zu wie viel Teilen wird aufbereitetes Wasser beigemischt:

Informationen zum Becken:

(Wir wird gefiltert, wie erfolgt die Sauerstoffzufuhr, welcher Bodengrund ist im Becken, mit welchen Leuchtmittel und über welchen Zeitraum wird beleuchtet)

Größe in cm/L:

CO2-Anlage:

(Geregelt, ungeregelt, Bio?)

Einrichtung:

(Welche Wurzeln, wie viele Höhlen, welche Steine, welche u. wie viele Pflanzen und was euch noch einfällt)

Besatz:

(Was u. wie viel davon schwimmt sonst noch in dem betroffenen Becken?)

Neuerungen / Wann:

(Was kam wann neu in euer Becken? Besatz, Deko u. Einrichtung, Pflanzen und was euch noch einfällt!)

Vorherige angewandte Medikation:

Betroffenes Becken:
Welche:
Wogegen:
Für wie lange:
Wann war der letzte Tag der Behandlung:
Kurze Beschreibung der damaligen Situation:

Für das akut erkrankte Tier bisher angewandte Medikation:

Welche:
Für wie lange:
Wann war der letzte Tag der Behandlung:
Welche Diagnose lag zugrunde:

Bilder vom erkrankten Tier sollten, wenn möglich, nicht fehlen. Bitte achtet darauf, das auf den Bildern auch was zu erkennen ist. Bei Verletzungen ist es sinnvoll, Nahaufnahmen der verletzten Stelle, sowie Bilder vom ganzen Tier einzustellen. Wenn anders keine brauchbaren Bilder zu machen sind, evtl. das Tier zum fotografieren rausholen. Hierfür ist es aber wichtig, das dass Tier nicht unnötig unter Stress gerät. Also genau abwägen, was für den Fisch das Beste ist!!



Trotz des Fragebogens bedarf es einer zusätzlichen ausführlichen Beschreibung Eurerseits und je ausführlicher diese ist, umso besser kann man euren Fischen helfen!

8.3. Naturheilmittel

8.3 Naturheilmittel

– oder:

Es müssen nicht immer Antibiotika sein!



Autor Rosana P., überarbeitet von Cattleya (Udo Wanninger)



Neben den bekannten Parametern wie passende Wasserwerte, regelmässige Wasserwechsel, gutes und abwechslungsreiches Futter - eben optimale Bedingungen - die eine Krankheit meistens erst gar nicht aufkommen lassen, gibt es Möglichkeiten einen kranken Fisch zu behandeln, ohne nach der chemischen Keule zu greifen. Egal, ob es doch noch nötig ist konventionelle Medikamente zu verwenden oder man die unten genannten Methoden verwendet, sollte dies stets auf eine Diagnose gestützt sein. Bevor man mit der Behandlung beginnt, sollte die betreffende Krankheit möglichst genau bestimmt werden. Dabei muss man sich gegebenenfalls Rat holen, denn eine genaue Diagnose ist aufgrund der äußerlichen Betrachtung des Welses im Aquarium meist nicht zu erstellen. Erst wenn man die Ursache der Erkrankung kennt, kann man sie entsprechend behandeln. Oft sind dabei nicht Medikamente vonnöten, sondern eine Verbesserung der Haltungsbedingungen.

Noch Allgemeines zum Einsatz von Pflanzen und Pflanzenteilen:

Es eignen sich sicherlich weitaus mehr als die hier aufgezählten Pflanzen für eine Behandlung, da sich die meisten Pflanzen gegen Blattfresser (Insekten, Pilze etc.) wehren, in dem sie in ihren Blättern schlecht schmeckende, schwer verdauliche und/oder giftige Stoffe einlagern, u.a. Huminstoffe, Fulvosäuren, Tannin etc. Meiner Meinung nach sollte man aber auf Erprobtes zurückgreifen, um sich vor unerwünschten Überraschungen zu schützen. Die Blätter und Zäpfchen sollten aus ländlichen (unbelasteten) Gebieten stammen. Sie sollten nur im getrockneten Zustand verwendet werden, ansonsten ist die Belastung für das Aquarium zu groß. Weiter macht es wenig Sinn, die Blätter und/oder Zäpfchen aus falsch verstandenem Sauberkeitsgefühl abzukochen, bevor sie verwendet werden. So wird der größte Teil der erwünschten Stoffe vor dem eigentlichen Einsatz ausgeschwemmt. Wenn die Blätter dreckig sind, genügt es, sie kurz unter Wasser abzuspülen, bevor sie ins Aquarium getan werden.



Eichen- oder Buchenblätter

Wirkung:
Enthalten Tannin, das bakterizid wirkt. Wobei Eichenblätter mehr Tannin (aber weniger als Erlenzäpfchen) enthalten als Buchenblätter. Der pH-Wert wird bei niedriger KH nur sehr leicht gesenkt, der Leitwert erhöht sich leicht.

Anwendung:
5 - 8 getrocknete, braune Blätter auf 100 l Wasser. Einfach ins Aquarium legen. Nach ein paar Tagen haben sich die Blätter mit Wasser vollgesaugt und gehen unter.

Erlenzäpfchen

Wirkung:
Enthalten Tannin, das bakterizid wirkt. Der pH-Wert wird bei niedriger KH nur sehr leicht gesenkt, der Leitwert erhöht sich leicht.

Anwendung:
5 - 8 getrocknete, braune Zäpfchen auf 100 l Wasser.



Knoblauch

Wirkung:
Regt die Darmtätigkeit an und unterstützt eine Behandlung bei weissem Kot und Darmflagellaten. Weiter hat Knoblauch (wie auch die Zwiebel, wenn auch nicht so stark) eine wurmabtreibende Wirkung und kann so zur Bekämpfung von Kiemen- und Bandwürmern eingesetzt werden.

Anwendung:
1x täglich verfüttern mit der normalen Portion selbstgemachtem Frostfutter (1 - 2 Knoblauchzehen auf 500 g selbstgemachtes Frostfutter)



Limnophila sessiliflora

Diese Pflanze gibt wahrscheinlich bakterizide Stoffe ans Wasser ab und kann eine Heilung beschleunigen.



Salz (Speisesalz ohne Jod-Zusatz)

Wirkung:
Antibakteriell, gegen Verpilzung und Ektoparasiten

Anwendung:
Kurzbad 15 - 20 g/Liter über 10 bis 20 Minuten. Dadurch wird ein komplettes Abschleimen erreicht. Die Behandlung ist nur unter ständiger Beobachtung durchzuführen. Sobald der Fisch anfängt zu taumeln oder sich nicht mehr in der Waagerechten halten kann, muss der Fisch sofort zurückgesetzt werden! Dauerbad bei Weichwasserfischen 1 g auf 12,5 Liter, max. 5 Tage.



Schwarzer Tee

Wirkung:
Antiseptisch, vor allem zur Vermeidung von Laichverpilzung.

Anwendung:
Bei Schwarzem Tee (am besten aus dem Reformhaus) sollte man nur den "zweiten Aufguss" verwenden. Das heißt, man lässt den Tee 3 Minuten ziehen, trinkt den Tee oder schüttet ihn weg und nimmt die eben schon verwendeten Teeblätter und überbrüht sie noch einmal und lässt den Tee diesmal ziemlich lange ziehen. Dadurch befindet sich in diesem zweiten Aufguss kaum noch Koffein, aber viele Gerbstoffe, die ein Verpilzen verhindern. Eine Tasse des zweiten Aufgusses reicht für etwa 10 Liter Aquarienwasser. Der pH-Wert wird dabei kaum verändert!



Seemandelbaumblätter

Alternativ - da Seemandelbaumblätter nicht immer leicht erhältlich sind - kann man auch Bananenblätter vom Bananenbaum verwenden!

Wirkung:
Desinfizierend und fungizid, vorbeugend gegen Laichverpilzung, kann aber auch zur Behandlung und Prophylaxe von Flossenfäule und Schleimhautproblemen eingesetzt werden. Der pH-Wert wird bei niedriger KH nur sehr leicht gesenkt, der Leitwert erhöht sich leicht.

Anwendung:
2 - 3 getrocknete, braune Blätter auf 100 l Wasser. Einfach ins Aquarium legen. Nach ein paar Tagen haben sich die Blätter mit Wasser vollgesaugt und gehen unter.



Torf

Wirkung:
Enthält Huminsäuren und wirkt antiseptisch. Der pH-Wert wird bei niederer KH nur sehr leicht gesenkt. (Eine ähnliche Wirkung haben auch frisch eingesetzte Moorkienhölzer)

Anwendung:
Sollte - wenn möglich - extern zur Aufbereitung des Wasser verwendet werden. Nach einer Woche ist der Torf (nur jenen ohne Zusatz verwenden) in der Regel erschöpft. Nitrat und Phosphat sollten pro gekauften Torf zuerst gemessen werden (je nach Messergebnis ist der Torf untauglich).



Wallnussblätter

Wirkung:
Desinfizierend und fungizid, vorbeugend gegen Laichverpilzung, kann aber auch zur Behandlung und Prophylaxe von Flossenfäule und Schleimhautproblemen eingesetzt werden. Der pH-Wert wird bei niedriger KH nur sehr leicht gesenkt, der Leitwert erhöht sich leicht.

Anwendung:
5 - 7 Blatt auf 100 l Wasser. 14 Tage im Aquarium lassen.



Wärmebehandlung

Wirkung:
Gegen Bakterien und Parasiten.

Anwendung:
Temperatur langsam für ca. 10 Tage erhöhen auf 31, besser 32 Grad. (?) Wenn nötig, noch weiter erhöhen auf 33 bis 34°C, wobei eine zusätzliche Belüftung nicht vergessen werden sollte.



Zimt

Wirkung: Antibakteriell und fungizid, vorbeugend gegen Laichverpilzung, kann aber auch zur Behandlung und Prophylaxe von Flossenfäule und Schleimhautproblemen eingesetzt werden. Der pH-Wert wird bei niedriger KH nur sehr leicht gesenkt, der Leitwert erhöht sich leicht.

Anwendung:
1 - 2 Zimtstängel auf etwa 100 l direkt ins Wasser oder (sollte nur bei separierten kranken Tieren angewendet werden) man stellt einen Zimtsud her (1 Zimtstängel auf 1 Liter siedendes, nicht kochendes Wasser, ziehen und abkühlen lassen) und gibt ihn sehr langsam und in kleinen Portionen (wichtig um den Fisch nicht noch weiter zu stressen) ins Krankenaquarium/Quarantänebecken.



Schlussbemerkung:

Gerade die Wärmebehandlung lässt sich gut mit anderen Methoden kombinieren. Weiter sollte man möglichst früh mit der Behandlung beginnen, also bevor der Fisch schon halbtot ist.

Weiterführende Literatur:
Borcherding, J. (2005): Das Ährige Tausendblatt, Myriophyllum spicatum – nur eine harmlose Wasserpflanze? Das Aquarium, 437 (Nov. 05): 70-71

Weiterführende Quellen:
https://www.das-eule.de
https://www.tropica.dk






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