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Vollständige Version anzeigen : Hydra im Dario Dario Artenbecken


Indina
02.02.2004, 12:51
Hallöchen werte Gemeinde,

nun hab ich sie also auch - die sicherlich sehr interessanten aber in dem Becken absolut unerwünschten Hydren. Unerwünscht vor allem daher, da sie ja vor allem sehr kleinen Jungfischen gefährlich werden sollen. Und die Dario Dario (ehemals Badis Scarlet Blaubarsch) sind *sehr* klein. Ausgewachsen 2-3 cm, die Jungfische aber selbst mit der Lupe kaum auszumachen.

Bislang habe ich nur ein paar Hydren an der Scheibe entdeckt. Bin aber an einer Vermehrung derselben eben nicht interessiert.

In dem kleinen (45 Liter) Becken wird ausschliesslich Lebendfutter - und entkapselte Artemiaeier - gereicht. Als da wären: Mülas, Daphnien, Enchyträen, Tubifex, Mikrowürmchen und Artemia-Nauplien. Die Barsche nehmen auch nur Lebendfutter - und entkapselte Artemieneier.

Letztere stehen ja in dem Ruf, Hydreneier mitzubringen. :(

Wie gehe ich jetzt am besten vor, um eine Ausbreitung dieser hübschen Polypen zu vermeiden?

Besatz: besagte Dario Dario, Turmdeckel- und Blasenschnecken. Vor der gelegentlich empfohlenen Bekämpfung mit Spitzschlammmschnecken ziere ich mich etwas, da die ja auch an Pflanzen gehen sollen. Und intakte Pflanzen brauche ich als Deckung und Infusorienquelle für die Jungfische. Blaue Fadenfische sollen auch gerne Hydren fressen - aber für die ist das Becken sicher zu klein.

Habt Ihr eine Idee?

Dank und Gruß, Indina

cory-fan
02.02.2004, 13:59
Hallo Indina!

Ich habe mir Hydra mit einer Pflanzenspende eingeschleppt. Mit einer Messerspitze Flubenol auf 100L wurde ich sie los. Altes, nicht mehr strahlend weißes Flubenol ist wirkungslos. Die Hydren sterben auch nicht sofort, sondern verhungern langsam, deshalb zuerst einen grossen Wasserwechsel machen und dann wöchendlich nach dem Wasserwechsel entsprechend nachdosieren. Einen gut eingefahrenen Hamburger Mattenfilter oder Biofilter würde ich vorher noch grob reinigen. Flubenol wirkt nicht toxisch, sondern ist ein Stoffwechselstörer, der bestimmte Enzyme an ihrer Wirkung behindert.
Schnecken werden bei dieser Dosierung nicht geschädigt. Desweiteren bin ich so meine Planarien losgeworden. Wichtig ist hier eine Behandlungsdauer von etwa vier Wochen, manchmal ist man die "Viecher" sofort los.

Tschüß, Kurt

P.S. Ich hätte auch noch Flubenol.

Indina
02.02.2004, 15:02
Danke Kurt!!

Flubenol ist also schon mal eine Option/Idee.

Ich frage mich nur dabei generell, ob es überhaupt Sinn macht, die Viecher zu bekämpfen, wenn man sie sich doch mit Lebendfutter (oder den entkapsulierten Artemiaeiern) jederzeit wieder ins Haus holt...

Hat jemand von Euch da Erfahrungen gemacht?
Füttert also zum Beispiel viel Lebendfutter, hat aber keine Hydren?

Fragt sich Indina

brigitte
02.02.2004, 15:12
hi,
da wir zu den "antiquierten" zählen die fast das ganze jahr lebendfutter fangen, haben wir uns auch ab und zu mal hydra (vor allem bei wärmeren temp.) eingeschleppt, :cry:
FLUBENOL wirkt sehr gut auch eine gewisse überdosierung schädigt die fische nicht, nur der stoffwechsel von einzellern soll gestört werden.

gruß

inspector
02.02.2004, 16:35
Originally posted by brigitte@2nd February 2004 - 16:16
FLUBENOL wirkt sehr gut auch eine gewisse überdosierung schädigt die fische nicht, nur der stoffwechsel von einzellern soll gestört werden.
Hallo Brigitte,

die Überdosierung kann sehr wohl extrem schädlich für die Beckeninsassen sein. Bitte nicht nach dem Motto "viel hilft viel" dosieren. Das ist der Grund von z.B. "kopfstehenden" Diskus und anderen Schäden, die zum Großteil leider nicht mehr rückgängig gemacht werden können.

Flubenol ist ein Wurmmittel, welches genau wie andere Medikamente auch immer nach den vorgeschriebenen Dosierungsanleitungen angewandt werden sollte. Mit Überdosierungen wird bei Medikamenten immer nur eines erreicht. Resistenzen der Parasiten bzw. Krankheitserreger oder der schnellere Tod der betroffenen Fische. Auch Organschäden, die so verursacht werden können von außen ja leider nicht erkannt werden.

L.G. inspector

Gitta
02.02.2004, 16:47
Hi Indina,

ich nehme auch Flubenol wenn es mir zu bunt wird und ich lebend füttern muß.
Verhindern kannst Du das Einschleppen nicht. Die kommen immer wieder, auch mit Schlammspitzschnecks.

Aber genau so schnell, wie sie kommen gehen sie auch wieder.
Ich hatte Freitag einen mittleren Befall im Zebrabecken, in dem auch Corylarven hängen. Heute sind es nur noch wenige, dort gibt es seit dem kein kleines Lebendfutter. Es sind auch grüne Hydra, es heißt ja dass nur die weiße Hydra Jungfischen Probleme macht.

Allerdings muß ich dazu sagen, daß es Schnecken sehr wohl tangiert. Apfelschnecken und Rennschnecken sterben, und zwar noch etwa 1-2 Monate nach dem Flubenol- Einsatz.

TDS sind beleidigt und hängen auf halb acht, Posthorn und Schlammspitz unbeeinträchtigt.
Schlammspitz fressen meine Pflanzen übrigens nicht an, aber gegen eine richtige Hydraplage kommen die auch nicht gegen an.

Gruß Gitta

cory-fan
02.02.2004, 16:56
Hallo!

Meine empfohlen Dosierung ist sehr gering. Ich konnte sogar bei Neocaridina, ohne Beeinträchtigungen der Vermehrung, eine Behandlung gegen Scheibenwürmer durchführen. Außerdem sollte das Abwasser, das mit Medikamenten verunreinigt ist, über Kohle gefiltert werden.

Ich verfüttere seit vielen, vielen Jahren Salinenkrebse und hatte noch nie dadurch Hydra bekommen. Auch mit selbstgefangenem Lebendfutter aus verschiedenen Granattrichtern und Fischweihern habe ich mir noch keine Hydra eingeschleppt. Ich friere etwa 90% meines Lebendfutters ein und achte beim Fang darauf, dass ich keine Wasserpflanzen oder sonstige festen Gegenstände unter Wasser mit den Fangnetz berühre.

Tschüß, Kurt

welshp
02.02.2004, 17:03
Originally posted by Indina@2nd February 2004 - 16:06
Danke Kurt!!
Hat jemand von Euch da Erfahrungen gemacht?
Füttert also zum Beispiel viel Lebendfutter, hat aber keine Hydren?
Fragt sich Indina
Ich habe auch ein Dario dario -Becken und füttere die nur mit weißen Mückenlarven aus immer derselben Quelle - keine Hydren.
Gruß Klaus

brigitte
02.02.2004, 18:02
hi inspector,
mit gewisser überdosierung hab ich ja nur gemeint, das bei aquarien unter 100l die genaue abwägung mit hobbyvoraussetzungen sehr schwierig ist, ne messerspitze kann dann schon zuviel sein.....

mfg
b&d
:wacko:

Henry. B
02.02.2004, 19:36
Salu :hi:

Es sind auch grüne Hydra, es heißt ja dass nur die weiße Hydra Jungfischen Probleme macht.

Sind das zwei Sorten von Hydra ? oder kann es nicht sein das sie nur die Farbe bekommen was sie an Nahrung aufnehmen.? :hmm:


Ich kann nur sagen das die Hydras bei mir im Filterkammer zuerst weiß und nach ein paar Wochen grün waren .

Was auch immer zu beobachten ist ,das sie mal stärker vorhanden dann nicht mehr zu sehen sind

Gruß Henry

inspector
02.02.2004, 19:46
Originally posted by brigitte@2nd February 2004 - 19:06
hi inspector,
mit gewisser überdosierung hab ich ja nur gemeint, das bei aquarien unter 100l die genaue abwägung mit hobbyvoraussetzungen sehr schwierig ist, ne messerspitze kann dann schon zuviel sein.....

mfg
b&d
:wacko:
Hallo Brigitte,

genau dies ist der Grund, warum ich mir vor einiger Zeit eine kleine elektronische Feinwage zugelegt habe. Seit dem ist es aus mit schätzen und ich kann absolut exakt abwiegen. Leider kenne ich es aus der Praxis rel. gut, wie "genau" mit der Dosierung von Medikamenten umgegangen wird. Es war nicht persönlich nur auf Dich gemünzt, sondern eher allgemein gesprochen. Vor allem da etliche Medikamente sehr giftig sind und bei Einatmen oder Berührung auf der Haut auch Krebs auslösen können. (Beim Menschen!)

L.G. inspector

Gitta
02.02.2004, 22:53
Hi Henry,

ja, es gibt verschiedene Arten Hydra.
guckst Du z.B. hier:
Wirbellose (https://www.wirbellose.de/arten.cgi?action=show&artNo=110)

Die grüne ist kleiner und verzweigter als die weiße.
Und angeblich ist sie nicht leicht auszuhungern, da sie sich von Grünalgen ernährt :-(.
Ich hatte mich auch getäuscht. Komme gerade nach Hause und das Becken ist voller Hydra....

Gruß Gitta

cory-fan
03.02.2004, 06:53
Hallo!

Da sich bei meinem geringen Medikamentenverbrauch, die Anschaffung einer Feinwaage nicht lohnt, habe ich meine Medikamente "ausgelitert".
Ich habe verschiedene Meßlöffel, 0,2;0,3;0,4 und 0,6ml, mit diesen habe ich mir in einer Apotheke die entsprechenden Gewichte bestimmen gelassen. Meine Messerspitze Flubenol entspricht 0,2 ml oder 0,125g auf 100l (netto). Mit Hilfe eines Trinkstrohhalmes kann man sich eine Meßeinheit bauen. Grundfläche x Höhe = Volumen. Ein Bekannter hat sich eine passende Stahlkugel in einen Strohhalm gesteckt und hat jetzt einen Behelfsmeßlöffel.

Tschüß, Kurt

Neuling
12.02.2004, 10:38
Hallo,

Die grüne Hydra ist Hydra viridis und lebt mit Algen in symbiose (deswegen die grüne Farbe). Wenn die Alge genug nährstoffe (Photosynthese) produziert muss sie keine Nahrung aus dem Becken aufnehmen.

Schöne Grüße
Christoph

Indina
12.02.2004, 11:49
Danke Christoph!

Kleiner Zwischenbericht: im betroffenen Becken sehe ich nur ab und an ein paar - sehr wenige - Hydren. Und auch nur an der Scheibe. Sie lassen sich bislang recht unproblematisch mit Filterwatte entfernen. Vorsichtig, damit sie nicht zerreissen und sich teilen.

Ich bilde mir ein, so ein paar wenige Hydren können auch eventuell vorbeischwimmenden (aber bislang noch nicht - oder nicht mehr? - vorhandenen) Kleinfischlarven nicht gefährlich werden.
Ausser jene schwimmen diesen ausgerechnet vor den Latz. :vsml:

Gruß, Indina

Neuling
12.02.2004, 13:50
Hallo,

Hydren fangen ihre Beute ja mit sogenannten Nesselkapseln (übrigens die kompexeste Waffe des ganzen Tierreichs :)). Wenn eine Fischlarve die Tentakel der Hydra berührt, dann wird sie genesselt und stirbt normalerweise, da die Nesselkapseln Gift beinhalten.

Schöne Grüße Christoph

Indina
24.03.2004, 14:10
Hallöchen,

hier mal ein Update:
Flubenol habe ich nicht eingesetzt. Aber vor ein paar Tagen ein Päärchen Honiggurami.
Und siehe da: es sind keine Hydren mehr zu sehen!

Sie scheinen einigen Labyrinthern also tatsächlich zu schmecken. Und die Guramis freuen sich über ein schön verkrautetes Becken (fast) ganz für sie alleine (die lütten Blaubarsche zählen ja nicht wirklich ;).

Gruß, Indina