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Vollständige Version anzeigen : Ionenaustauscher, Entsalzungsanlagen Usw.


GLGL
27.12.2003, 18:04
Hallo!!!

Das Thema "Verbesserung meines Ausgangswassers" beschäftigt mich immer noch...... habe bislang die Aufbereitung von Regenwasser angedacht.
Bin nun über die o.a. Begriffe gestolpert. Die "Suche" hier im Forum bringt mich nicht so recht weiter. Habe den Eindruck, die meisten hier favorisieren Osmoseanlagen.

Hat denn jemand einen Mischbettfilter oder Entsalzungsanlagen!? Nach dem bißchen, was ich weiß, scheint das für mich der bessere Weg zu sein..... mir ist nur noch nicht ganz klar, wie es genau funktioniert - vor allem, kann man die Anlagen einfach an die Wasserleitung anschließen, Wasser aufdrehen und ab ins Becken - also mit relativ hoher Durchflussgeschwindigkeit!? Bei den Nitratfiltern, die im Prinzip ja gleich aufgebaut sind, muss das Wasser ja besonders langsam laufen..... daher habe ich da Zweifel bekommen. Mein Händler vor Ort vertreibt so was leider nicht.

Es klingt ja zu schön, Ionenaustauscher zwischengeschaltet, Wasser aufdrehen, Aquarien mit entsalztem Wasser befüllen..... und dann irgendwann natürlich regenerieren....

Hat jemand so was im Einsatz!?


Grüße aus GL, der GL

Walter
27.12.2003, 18:34
Hallo,
nein, im Einsatz hab ich sowas nicht.
Nur soviel dazu: einen Mischbettfilter kannst Du eigentlich vergessen, da Du den nicht selbst regenerieren kannst und zum Regenerieren einsenden mußt. Das geht auch ordentlich ins Geld.

mainframe
27.12.2003, 19:35
Hallo,

ich habe einige Jahre mit einer Vollentsalzungsanlage gearbeitet. Jeweils eine Säule mit Kationen- und Anionentauscher. Bei den üblichen Austauscherharzen kannst Du das Wasser nicht direkt ins Aq leiten, es ist zu stark kohlensauer und muss deshalb einige Stunden abstehen, bzw belüftet werden.
Wichtig ist dass die Leistungskapazität stimmt. Bei unserer Gesamthärte von 23° dH und einem immer grösser werdenden Bedarf an Wechselwasser (warum sich die Aquarien so wild vermehren, weiss ich halt auch nicht) bin ich da irgendwann an die Grenzen gestossen. Alle vierzehn Tage die Harze zu regenerieren war mir schliesslich zu aufwendig.
Die Kapazität der Ionentauscher wird in Härtelitern angegeben. Um einen Liter Wasser mit 23° zu enthärten, brauch es eine Leistung von 23 Härtelitern. Jetzt kannst Du Dir selbst ausrechnen wie hoch dein Bedarf ist.

Um die Anlage voll zu nutzen darf die Durchflussgeschwindigkeit nicht all zu hoch sein. Auswendig weiss ich leider nicht mehr, wie viel Liter ich in der Stunde erzeugt habe.
Das Regenerieren der Harze hat bei mir immer einen halben Tag in Anspruch genommen.

Mischbettfilter sind sehr teuer in der Wartung, da sie zum Regenerieren immer eingeschickt werden müssen. Wenn Du da keine Beziehungen zu einer Uni oder einem Labor hast, ist es kaum wirtschaftlich.

Eine Anleitung zum Selbstbau eines Ionentauschers findest Du bei Anton Gabriel. Die Url hab ich hier nicht zur Hand, aber Google wird Anton oder Toni Gabriel sicher schnell finden.

Viele Grüsse
Trixie

GLGL
29.12.2003, 13:20
Hallo Trixie,

danke für die Infos. Das Regenerieren scheint ja nicht einfach zu sein.... vor allem, wie schickt man die Säure und Lauge durch die Säulen?
Entgegengesetzter Weg!?

Nicht verstanden habe ich bislang - auch trotz Recherche im WWW - wie man das Wasser durch die Säulen schickt. Vollen Leitungsdruck drauf? Und dann "bremst" das Harz den Durchfluss?! Oder muss man den Wasserdurchlauf so "begrenzen", dass nur wenige 10L / Stunde durchlaufen?!
Und wohin mit der Flüssigkeit nach Regenerierung!?
Wenn man's dann noch alle 14 Tage machen muss, kommt man sicher schnell an die Grenzen...

Sinnvoller als Osmose erscheint es mir dennoch... auch wenn bei UO wohl mehr Schadstoffe ausgefiltert werden.


GL

mainframe
29.12.2003, 15:15
Originally posted by GLGL@29th December 2003 - 14:24
Das Regenerieren scheint ja nicht einfach zu sein.... vor allem, wie schickt man die Säure und Lauge durch die Säulen?



Hallo,

zum Regenerieren hatte ich zwei Kanister mit je einem Ablaufhahn, die mit der verdünnten Säure und der Natronlauge befüllt wurden. Dann die Kanister auf einen Tisch, also erhöht aufgestellt, mit einem Schlauch an die jeweilige Säule und die Schwerkraft tat den Rest.
Die verbrauchte Säure/Lauge sollte anschliessend wieder neutralisiert werden, bevor man sie in den Ausguss kippt. Auch das hat aufgehalten.

Du kannst mich jetzt schlagen, aber ich weiss einfach die normale Durchlaufgeschwindigkeit nicht mehr. Ist halt schon mind. 5 Jahre her.
Geh doch einfach mal zur HP von Dennerle. Meines Wissens ist dort unter "Gebrauchsanleitungen" auch noch die Anleitung des Kombi-Entsalzers veröffentlicht, obwohl die nicht mehr im Programm sind. Das sollte alle Deine Fragen beantworten.

Viele Grüsse
Trixie

Michael
29.12.2003, 16:25
Hallo,

ich nutze derzeit auch ein Vollentsalzer mit einer Leistung von 9000 Härtelitern. Mein Ausgangswasser aus der Leitung hat einen Härtegrad von 7 und somit kann ich ohne zu regenerieren ca. 1200l Wasser gewinnen. So ist bei mir ca. alle 2 Monte einmal regenerieren angesagt. Der Durchfluss sollte auf 60l/h gedrosselt werden und 0,5 bar nicht überschreiten. Auf den Druck achte ich nicht da ich den Ablauf auf gleicher Höhe habe wie die Säulen so kann nur bei Verstopfung sich ein zu hoher Druck aufbauen. Den Durchfluss hab ich mit einem Absperrhahn reguliert. Einmal ausgelitert und fertig.

Ein Kurzbeschreibung findest du hier:
https://www.paludarium-k-furt.de/entsalzerbeschreibung.htm



Tschüss

Michael

Cherax
08.01.2004, 19:08
Hallo,

Das Regenerieren der Harze hat bei mir immer einen halben Tag in Anspruch genommen.


:hmm: bei mir dauert das 1- 1,5 Stunden bei nem 9000HL Vollentsalzer..

hier gibt's übrigens ne super Regenerationsanleitung: https://www.dj-splash.de/aq/ionen.html

Und je öfter man es macht, desto einfacher geht es von der Hand.

Vollentsalzer mit stark basischem Anionentauscher könnte man übrigens schon direkt ans AQ hängen. Allerdings sind bei diesen die Regenerationskosten höher.

mainframe
08.01.2004, 19:16
Originally posted by Cherax@8th January 2004 - 20:12


:hmm: bei mir dauert das 1- 1,5 Stunden bei nem 9000HL Vollentsalzer..


Hallo Cherax,

mein Vollentsalzer hatte die Kapazität von 16000 Härtelitern.
Bei einer Ausgangshärte von 23°dH und einem Bedarf von mind. 500L
Wechselwasser pro Woche war meine Geduld dann noch schneller erschöpft als die Harze. ;)

Viele Grüsse
Trixie

Michael
08.01.2004, 22:30
Hallo Trixie,

Osmoseanlage habe doch eine Kapa von bis zu 120L/Tag. Wenn du pro Woche 500L brauchst läuft das Ding über 4 Tage. Da das ja theoretische Werte sind denke ich ja fast du schaltest das Ding nie ab und hast somit 2000L Abwasser produziert.

Tschüss

Michael

mainframe
09.01.2004, 10:35
Originally posted by Michael@8th January 2004 - 23:34
Da das ja theoretische Werte sind denke ich ja fast du schaltest das Ding nie ab und hast somit 2000L Abwasser produziert.


Hallo Michael,

ja und?
Ich sehe das mit dem Abwasser etwas anders. Das Wasser ist ja nicht verunreinigt, es gelangt in den natürlichen Kreislauf zurück und ist somit nicht verloren. Ich habe die Anlage draussen laufen. Es versickert in der Erde, im Sommer nutze ich es zur Bewässerung.
Weiterhin werde ich im Frühjahr sowieso noch eine Druckerhöhungspumpe dazwischenschalten, damit erhöht sich die Leistungsrate beträchtlich.

Unser Trinkwasser hier stammt auch aus keinem Tiefenbrunnen, bei dem man mit den Ressourcen vorsichtig umgehen sollte, sondern aus Rheinuferfiltrat. Unsere Kläranlagen haben schon oft geklagt, dass das Abwasser, das bei ihnen ankommt zu stark verdichtet ist. Auch da wäre es kein Problem, wenn es denn über die Abwasserleitungen fliessen würde.

Bist Du Dir ausserdem sicher, dass alle, die Vollentsalzer benutzen, die Regenerierflüssigkeit hinterher auch ordentlich neutralisieren bevor sie sie in den Ausguss kippen? Ich habe da schon anderes gehört.

Viele Grüsse
trixie

Michael
09.01.2004, 11:30
Hallo Trixie,

wie du bereits geschrieben hast sehen wir das mit dem Abwasser halt beide anderes wobei bei mir die Kosten auch ein Rolle spielen und bei uns im Saarland ist das Wasser incl. Abwasser recht teuer.

Natürlich bin ich mir nicht sicher das jeder mit den Regenerierflüssigkeit verantwortlich umgeht. Ich beide Flüssigkeiten incl des Spülwassers in einem 100L Regentonnen und messen den PH – Wert bevor ich sie entsorge. Der sollte zwischen 6,5 und 7,5 liegen wird es entsorgt.

Ich habe für mich, in meiner Situation den kostengünstigsten und den am besten handelbaren Weg gesucht, du für dich und wir sind zu unterschiedlichen Ergebnisse gekommen weil wir auch unterschiedliche Vorraussetzungen haben. Ein wahrscheinlich entscheidendes Kriterium ist die Ausgangshärte. Du hast eine Härte von 23 und ich von 7 das heißt auch für mich das ich 3- 4 –mal so oft regenerieren müsste und das weis ich nicht ob ich dazu Lust hätte, aber bei mir alle 2 Monate 2-3 Stunden (wo ich daneben stehe sonder was anderes mache) ist für mich O.K.

Das Wechselwasser fülle ich selbstverständlich bei Bedarf in die Regentonnen bei mir im Garten

Tschüss

Michael