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Ancistomus sp. "L 387"
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Beschreibung: Gattung/Art: Ancistomus sp. "L 387"

Synonyme: Pracht-Zwergschilderwels, Ancistomus sp. "RÃ*o Cinaruco"

Herkunft: Kolumbien

Vorgestellt: DATZ 7/2005

Größe: 14 cm

Wasserwerte:
T: 25 - 29°C
pH: 5 - 7

Empfohlene Beckengröße: ab 100 cm


Ancistomus sp. "L 387" (Jungtier) aus Kolumbien.


Geschlechtsunterschiede: Bei geschlechtsreifen Welsen kann man anhand der Körperform
die Geschlechter unterscheiden.
Die Männchen haben eine wesentlich länger gestreckte Körperform gegenüber den gedrungen
wirkenden Weibchen.





Sozialverhalten: Harnischwelse dieser Art gehören zu den ruhigeren Vertreten, die auch friedlich
gegenüber anderen Fischen sind.

Beckeneinrichtung: Es sollte für ein Paar mindestens ein 100 cm Becken verwendet werden.
Wenn eine Gruppe gepflegt werden soll, empfiehlt es sich, auf dementsprechend größere Becken zurückzugreifen.
Jungtiere können beim Heranwachsen natürlich erst mal in kleineren Becken gepflegt werden, ohne
dass es zu Problemen kommt.
Das Aufwuchsbecken sollte dann aber, je nach dem Platzbedarf der Welse, ebenfalls Stück für Stück größer
gewählt werden.
Als Bodengrund hat sich Sand oder feiner Kies bewährt.
Das Becken kann auch mit festeren Wasserpflanzen bepflanzt werden.
Näheres über Pflanzen in Welsbecken hier.
Die Becken sollten strukturell unterteilt werden, um einzelne Territorien zu schaffen, gerade bei der Gruppenhaltung.
Dazu bieten sich Wurzeln oder auch Schieferplatten an.
Nähere Informationen zum Thema Wurzeln in Welsbecken findet ihr hier.
Die Wurzeln bieten gute Unterschlupfmöglichkeiten an, damit sich die Tiere auch mal zurückziehen können.
Des weiteren brauchen die Welse Verstecke in Form von Höhlen, Spalten oder auch Steinaufbauten.
Über die Größe und Art der Höhlen haben wir im Forum einen extra Bericht angefertigt. Dieser ist hier zu finden.
Gerade bei der Haltung im Gesellschaftsbecken sind ruhige oder auch sichere Rückzugsorte
für Welse recht wichtig.


Das Diskussionsforum zum Thema Beckeinrichtung findet ihr hier.




Ein Ancistomus sp. "L 387" in einem mit Schieferplatten und Tonhöhlen eingerichteten Becken.


Haltung: Die Ancistomus sp. "L 387" stammen aus einem der kolumbianischen Klarwasserflüsse, aus dem oberen Rio Meta Einzugsgebiet.
Das Wasser sollte recht stark gefiltert werden und mit Hilfe eines Diffusors oder eines Durchlüftersteins mit
Sauerstoff angereichert werden. Dies hat einen positiven Effekt auf das Wohlbefinden und Verhalten der Tiere.
Das liegt daran, dass Harnischwelse im Allgemeinen in den eher sauerstoffreichen und gut durchströmten
Bereichen der Flüsse beheimatet sind.
Für die Haltung reicht in den meisten Fällen das normale Leitungswasser aus.
Weichere Wasserwert haben sich für die Vermehrung als Vorteil erwiesen.
Diese Welse gehören zu den sogenannten Allesfressern (Omnivore), daher fressen sie pflanzliche wie auch
tierische Nahrung. Die tierische Nahrung wird von den Welsen im Allgemeinen lieber gefressen,
in Form von Frostfutter, wie rote/schwarze/weiße Mückenlarven, Wasserflöhe, Moinas, feiner Krill,
Artemia, Cyclops und noch einiges mehr. Fischfilet ist, wie bei vielen anderen Welsen, ebenfalls
eine sehr beliebte Spezialität. Auch Muschelfleisch und die sogenannten Meeresfrüchte werden nicht verschmäht.
Lebendfutter, das beim Tümpeln gefangen wurde, oder auch Futtertierzuchten wie Artemia, Grindal oder Enchyträen
sind natürlich auch beliebt bei diesen Welsen.
Pflanzliches Futter in Form von Salaten verschiedener Art, Gurken, Zucchini oder auch Kartoffeln
werden ebenfalls in der Regel als Futter angenommen. Bei einigen Welsen wird das Pflanzenfutter mal mehr und
bei anderen mal weniger gern genommen, da haben die Tiere teilweise unterschiedliche Geschmäcker.
Trockenfutter in den verschiedensten Arten wird ebenfalls gern gefressen.
Im Handel gibt es die verschiedensten Futtersorten für eine omnivore Ernährung.
Ob nun als Granulat, Flockfutter, Futterpellets, in Tablettenform oder als Futterchips spielt für die Welse
kaum eine Rolle. Einige Welspfleger verfüttern mit viel Erfolg auch ihren selbst gemachten Futterbrei.
Wichtig ist bei der Ernährung, dass recht abwechslungsreich gefüttert wird. Dies ist
für eine dauerhafte Gesundheit der Harnischwelse wichtig.


Das Diskussionsforum zum Thema Welsfutter findet ihr hier.




Die Bezahnung eines Ancistomus sp. "L 387" weist mehr Zähne auf als die meisten Peckoltia.


Vergesellschaftung: Der Ancistomus sp. "L 387" ist gegenüber anderen Beckenbewohnern
überaus verträglich, was eine Vergesellschaftung mit freischwimmenden Fischen und auch anderen
Welsen ohne weiteres möglich macht.
In einem sogenannten Gesellschaftsbecken kann der Ancistomus sp. "L 387" durchaus gut gepflegt werden.
Er neigt nicht dazu, andere Fische zu erjagen. Daher ist es vollkommen unproblematisch, diese Welse auch
mit kleineren Fischen wie Salmlern zu vergesellschaften.
Der Ancistomus sp. "L 387" würde aber ohne weiteres verstorbene Tiere als Futter ansehen.
So gesehen ist er dann eher ein Aasfresser, was durchaus auch schon mal ein Vorteil sein kann, falls ein versteckter verstorbener Fisch vom Pfleger nicht entdeckt wird.
Bei der Fütterung können sich robustere größere Welse mal ums Futter drängeln und streiten. Das ist normal und bringt keine weiteren Probleme mit sich.
Auch kann es vorkommen, dass Welse (meist geschlechtsreife Männchen) eine Höhle oder einen Versteckplatz
für sich beanspruchen. Das ist allerdings in der Regel meist mit etwas Gerangel abgetan, was vollkommen
ungefährlich und normal ist.
Bei der Vergesellschaftung sollte natürlich darauf geachtet werden, dass die Wasserwerte der Pfleglinge nahezu
identisch sind. Es wird auf die Dauer gesehen keinen Erfolg versprechen, Tiere mit unterschiedlichen
Grundanforderungen in einem Becken zu pflegen. Mit Grundanforderungen sind die Beckentemperatur, die Wasserhärte, der pH-Wert, die unterschiedlichen Futterarten und ähnliches gemeint. Auch die unterschiedliche Stressempfindlichkeit von Fischen muss beachtet werden. Einige Arten haben es lieber eher ruhig, während andere wesentlich toleranter gegenüber Störungen sind.
Da es von der Seite des Ancistomus sp. "L 387" kaum Bedenken gibt, sollte darauf geachtet werden, dass
diese ruhigen Welse nicht von anderes Bewohnern attackiert werden, wie zum Beispiel von einigen Barschen,
die schon mal die Flossen der Welse mehr oder weniger stark beschädigen können.
Ob die Tiere, die vergesellschaftet werden, aus ein und dem selben Ursprungshabitat stammen
oder von verschiedenen Kontinenten, ist eher eine Frage der allgemeinen Vorlieben des Halters.
Wenn die Pflegbedingungen übereinstimmen, spricht in der Regel nichts dagegen.



Adulte Ancistomus sp. "L 387" mit einen punktierten Schwanzstiel.


Das Diskussionsforum zum Thema L-Welse findet ihr hier.




Ein Ancistomus sp. "L 387" Jungwels in 4,5 cm.


Sonstiges: Der Ancistomus sp. "L 387" kommt gelegentlich als Beifang mit den Ancistomus sp. "L147" zu uns herein.
Der Fundort ist seit langer Zeit nicht genau bekannt.
Nach einigen Angaben sollen die Welse aus dem Herzen Kolumbiens stammen. Sie sollen in einigen Zuflüssen
des Rio Metica beheimatet sein, der in den Rio Meta mündet.
I. Seidel vermutet als tatsächlichen Fundort den Osten Kolumbiens, da immer mal wieder L 387 als Beifänge
bei den als L 340 importierten Welsen anzutreffen sind.
Das würde dann für den Rio Tomo sprechen, der als Heimat des L 340 angesehen wird.
Da Kolumbien nicht gerade als absolutes Reiseziel für den Tourismus bekannt ist, könnten
endgültige Bestätigungen noch auf sich warten lassen.
Diese Art wurde lange als der Gattung Peckoltia zugehörig angesehen.
Mittlerweile hat sich jedoch herausgestellt, dass es sich tatsächlich eher um einen Ancistomus handelt (siehe auch DATZ 11/2009, S. 16-21).
Einige Exemplare können schon mal eine sehr starke Orangefärbung zeigen.



Die Ancistomus sp. "L 387" haben 7 Weichstrahlen in der Rückenflosse, die sich im letzten Drittel aufteilen.
Der erste ist der sogenannte Hartstrahl, der mit Odontoden besetzt ist.
Die Fettflosse ist nicht mit der Rückenflosse verbunden. Der Schwanzstiel des Ancistomus sp. "L 387"
Männchens ist im Vergleich zur Gattung Peckoltia weniger stark mit Odontoden besetzt.




Ein Ancistomus sp. "L 387" Jungwels in 4,5 cm.

Zucht: Bei dem Ancistomus sp. "L 387" handelt es sich um einen Höhlenbrüter,
wie das bei vielen Harnischwelsen der Fall ist.
Die Gelegegröße kann bei großen Tieren schon mal in den dreistelligen Bereich kommen.
Die Höhlen müssen von der Größe her an die Welse angepasst sein.
Während die Welse in der Natur Steinspalten oder Ausbuchtungen im Totholz als Schutz für
ihre Gelege heranziehen müssen, hat sich im Aquarium der Einsatz von Ton- oder Schieferhöhlen
durchaus bewährt.
Näheres zum Thema Höhlen findet ihr hier.
Gerade wenn mehrere große Männchen in einem Becken leben, hat es sich von Vorteil gezeigt,
das Becken in mehrere Bereiche (Territorien) optisch zu unterteilen.
So sind die Welse innerartlich noch wesentlich ruhiger, was für eine Vermehrung förderlich ist.
Das Männchen pflegt und verteidigt das Gelege bis die Jungfische schlüpfen und auf sich alleine gestellt sind,
wie bei den Harnischwelsen üblich.
Weichere Wasserwert haben sich für die Vermehrung als Vorteil erwiesen.
Auch ist eine zusätzliche Strömung von Vorteil.
Als Auslöser wurde bei mehreren Züchtern das mehrfache Wasserwechseln innerhalb weniger Tage angegeben.
Jungwelse fressen im Prinzip das selbe wie die Elterntiere, nur eben für ihre Größe angepasst verkleinert.
Die Aufzucht wird am besten separat gemacht, in einem extra Becken oder einem Einhängekasten („Gerdkasten“).
So ist eine gezielte Ernährung der Jungfische bei der Aufzucht gewährleistet.
Um den Stress unter den Jungwelsen zu minimieren, sollte man viele kleine Röhren als
Verstecke im Aufzuchtbehälter platzieren. So haben die Jungtiere einen Unterschlupf,
in dem sie sich sicher fühlen. Bei Rangeleien unter den Jungwelsen stehen immer zwei Ausgänge
zur Verfügung. Das senkt den Stress und erhöht dadurch die Wachstumsgeschwindigkeit der Welse.

Ein Zuchtbericht in der L-Welse.com Datenbank ist hier zu finden.

In der DATZ 11/2009, S. 16-21, ist ein Zuchtbericht von Ingo Seidel erschienen.

Hier ein Zuchtbericht von apistogrammas.de.



Männchen mit einer Größe von 10 cm.


Ein laichvolles Weibchen mit ca. 8 cm.


Bei einem 8 cm Weibchen kamen 41 Jungwelse aus dem Gelege heraus.


Das Diskussionsforum zum Thema Welszucht findet ihr hier.



Importsituation: Die Tiere wurden und werden immer noch recht selten importiert. Meist sind es
nur vereinzelte Beifänge. Dadurch dass diese Welse inzwischen recht häufig und auch regelmäßig vermehrt
werden, sind immer mal wieder Nachzuchten zu bekommen.



Der Ancistomus sp. "L 387" kann auch recht dunkel wirken.


Ähnliche Welse: Ancistomus sp. "L147"



Ein Jungtier von Ancistomus sp. "L 387".


Weiterführende Informationen: Wels Atlas Band 2 , Seite 496.
Back to Nature Handbuch für L-Welse, Seite 169.
Mini Atlas L-Welse, Seite 300.



apistogrammas.de

Thema im Forum: Zucht von L387

https://www.planetcatfish.com/catelo...pecies_id=1725

https://www.youtube.com/watch?v=IaXSFFy6O8Y









Autor: Ralf Heidemann

Wir bedanken uns für die Bilder bei GudrunRP,Anna Sophie, Christopher Mai (Gnatho) und Ralf Heidemann sowie bei Line und Enrico Richter.





Wer Informationen hat bezüglich Ancistomus sp. "L 387", die noch nicht
berücksichtigt wurden, kann sie gleich als Antwort unter diesen Datenbankeintrag setzen.
Bei der nächsten Bearbeitung dieses Eintrags wird dieses dann berücksichtigt.
Wir sind immer daran interessiert, gutes Bildmaterial für die Datenbank zu sammeln. Wer
diesbezüglich eigene Aufnahmen für die Datenbank hat und diese zur Verfügung stellt,
kann dies hier tun.
Schlüsselwörter: Ancistomus L387 387 Kolumbien Pracht-Zwergschilderwels Cinaruco
Sortierung: 392
Größe min: 14
Beckengröße min: 100
Temperatur min: 25
Temperatur max: 29



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