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Neoplecostomus microps
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Beschreibung: Gattung/Art: Neoplecostomus microps (Steindachner, 1877)

Synonyme: Plecostomus microps Steindachner, 1877

Herkunft: Brasilien, Umgebung von Rio de Janeiro, Rio ParaÃ*ba do Sul Becken;
belegte Fundorte: Rio Piquete bei Vila Esperança, Zufluss des Rio Buquira, Ribeirão Benfica


Neoplecostomus microps, MCP 42432

Größe: 10,2 cm (SL)

Wasserwerte (Messwertreihe vom Rio Macaé, März 2004 - März 2005):
T: 11,6 - 25,3 °C, elektrische Leitfähigkeit 12,2-73,2 μS/cm


Typusfundorte von Neoplecostomus-Arten im oberen Paraná-Becken, Kleeblatt: N. bandeirante; Raute: N. botucatu; Quadrat: N. corumba; Stern: N. jaguari; Kreis: N. langeanii; Fünfeck: N. paranensis; Kreuz: N. selenae; Dreieck: N. yapo
Bild aus Andrade & Langeani, 2014, veröffentlicht unter der Creative Commons Attribution License (CC BY-NC 4.0)


Abbildung aus Steindachner, 1877

Etymology:
Die (Unter-) Gattung wurde als "neue" Form der heute nicht mehr gültigen Gattung Plecostomus (heute: Hypostomus) abgespalten.
Der Artname setzt sich aus "micro" (klein) und "ops" (Auge) zusammen, was auf die im Vergleich zu den anderen damaligem Plecostomus-Arten sehr kleinen Augen hinweist.


Neoplecostomus microps, DZSJRP 13913, 91.6 mm SL
Bild aus Cherobim, Lazzarotto & Langeani, 2016, veröffentlicht unter der Creative Commons Attribution License (CC BY 4.0)


Neoplecostomus microps, Weibchen oben und Männchen unten
Bild von Brito et al. 2016, veröffentlicht unter der Creative Commons Attribution License (CC BY 4.0)

Geschlechtsunterschiede:
Bei den Neoplecostomus-Arten können geschlechtsreife Männchen und Weibchen recht einfach unterschieden werden. Zum einen werden Männchen offenbar größer. Das größte Männchen von 290 im Rio Macaé gefangenen Exemplaren war mit 9,9 cm knapp 2 cm länger als das größte Weibchen (8 cm SL). Männchen haben stärker ausgeprägte Odontoden im Kopfbereich, was bei Arten mit Brutpflege im männlichen Geschlecht nicht ungewöhnlich ist. Zudem gibt es Unterschiede in der Genitalregion:


Neoplecostomus microps, Weibchen oben und Männchen unten, CP: kombinierte Anal- und Genitalpore, AP: Analpore, UP: Urogenitalpore
Bild von Brito et al. 2016, veröffentlicht unter der Creative Commons Attribution License (CC BY 4.0)

Zudem haben nur die männlichen Tiere ab einer Größe von etwa 32 mm (SL) eine Hauttasche auf der Oberseite der Ventralen:


Neoplecostomus microps, Männchen, der Pfeil zeigt auf diese Hauttasche in der Bauchflosse
Bild von Brito et al. 2016, veröffentlicht unter der Creative Commons Attribution License (CC BY 4.0)

Haltung und Zucht
Neoplecostomus-Arten kommen in kleinen Gebirgsbächen mit starker Strömung vor, die neben starker Sauerstoffsättigung auch überwiegend sehr kühle Temperaturen aufweisen. Daher sind diese Welse eher nur für spezialisierte Artenbecken geeignet. Über Haltung und Zucht liegen daher so gut wie keine Informationen vor.
Allerdings gibt es Naturbeobachtungen von Brito et al., 2016, die erste Anhaltspunkte geben können. Bei den Weibchen wurden ca. 30-50 Eizellen festgestellt. Im Rio Macaé wurden unter den Steinen deutlich umfangreichere Gelege beobachtet. Dies legt nahe, dass ein Männchen mit mehreren Weibchen ablaicht. Die Gelege wurden jeweils auf der Unterseite von größeren Steinen gefunden, die solche Kavitäten aufwiesen, die für eine Unterströmung sorgen und aller Voraussicht nach von den Männchen bewacht werden.


Neoplecostomus microps, Gelege auf der Unterseite von Steinen des Rio Macaé mit 375 bzw. 240 Eiern, Durchmesser ca. 4 mm.
Bild von Brito et al. 2016, veröffentlicht unter der Creative Commons Attribution License (CC BY 4.0)

Die Gelege wurden zwischen November und Januar in der Regenzeit gefunden und zwar ausschließlich in stark durchströmten Bereichen in Höhenlagen von 650-850 m des Rio Macaé Beckens, während man adulte Tiere dort zwischen 50 m und 1090 m Höhe nachweisen konnte. Die Jungtiere halten sie eher im Uferbereich auf, während die adulten Tiere die Stellen in der Flussmitte mit maximaler Strömung bevorzugen.

Besonderheiten:
Neoplecostomus microps ist die Typusart der Gattung. Die zunächst als Plecostomus microps beschriebene Art wurde 1888 von Eigenmann & Eigenmann als Typusart der neuen Untergattung Neoplecostomus festgelegt. Als zweite Art wurde Plecostomus granosus (Valenciennes, 1840) in die Untergattung verschoben.
Regan hat 1904 die Untergattung nicht nur in den Gattungsrang erhoben, sondern sogar hierfür die neue Unterfamilie Neoplecostominae aufgestellt. Diese hat bis heute Bestand, wenn auch mit sich immer wieder ändernden Gattungen, die zu dieser Unterfamilie hinzugerechnet werden.
Oben sind die Fundorte einiger Neoplecostomus-Arten abgebildet. Weitere beschriebene Arten der Gattung sind Neoplecostomus canastra, Neoplecostomus doceensis, Neoplecostomus espiritosantensis, Neoplecostomus franciscoensis, Neoplecostomus granosus, Neoplecostomus ribeirensis, Neoplecostomus variipictus, Neoplecostomus paraty, Neoplecostomus watersi.

Quellen:
"Die Süsswasserfische des südöstlichen Brasilien (III)"; Franz Steindachner; Sitzungsberichte der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Mathematisch-Naturwissenschaftliche Classe v. 74 (1. Abth.), 1877
"Life-history features of a rapids-dwelling loricariid catfish from Atlantic forest streams, Brazil"; Marcelo Fulgêncio Guedes Brito, Henrique Lazzarotto & Erica Pellegrini Caramaschi; Biota Neotropica 16(2): e20150068, 2016

Autor:
Karsten S.

Wir bedanken uns für das Bild bei Christian Cramer, Breno Neves Andrade, Francisco Langeani, Brito et al. und Cherobim et al.
Schlüsselwörter: Neoplecostomus microps Brasilien Paraiba do Sul Janeiro
Größe min: 12
Beckengröße min: 80



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