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Panaque sp. "L 488"
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Panaque_sp_L_488_2_1000.jpg
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Beschreibung: Gattung/Art: Panaque sp. "L 488"

Synonym: Panaque sp. "Rio Aripuana"

Originalvorstellung: DATZ 09/2016

Herkunft: Rio Aripuana, Zufluss des Rio Madeira, Brasilien

Größe: 40 cm

Wasserwerte:
T: 24 - 29°C
pH: 6 - 8

Empfohlene Beckengröße: ab 200 cm



Ein Panaque sp. "L 488" aus dem Rio Aripuana einen Zufluss des Rio Madeira


Geschlechtsunterschiede: Große und geschlechtsreife Männchen von Panaque sp. "L 488"
bilden ein Bündel von extrem starken und langen Stacheln (Odontoden) hinter den Kiemendeckeln aus.
Auch am Ende des Brustflossenstrahls bilden sich lange Odontoden aus.
Bei Untersuchungen an toten Panaque hat sich gezeigt, dass auch Weibchen die Odontoden an den Kiemen
sehr lang ausbilden können. Die Angaben wurden vom Gattungstypus übernommen.
Die Unterscheidung der Geschlechter anhand der Genitalpapille ist nur für erfahrene und geübte
Aquarianer eine weitere Möglichkeit.

Sozialverhalten: Ich konnte bisher nie Aggressionen gegenüber anderen Fischarten feststellen.
Große Exemplare sind oft innerartlich territorial.



Das Maul eines Panaque sp. "L 488".





Beckeneinrichtung: Während jüngere Panaque sp. "L 488". noch in kleineren Becken gepflegt
werden können, so sollte bei großen Welsen eine Beckengröße von 200 cm das Minimum sein.
Für eine Gruppe sollte das Becken dementsprechend größer sein. Es kommt natürlich auf
die Größe der Welse an. Im Aquarium aufgewachsene WF werden sehr selten über 40 cm groß.
Große importierte WF können schon mal über 40 cm haben und brauchen dann auch mehr Platz.
Da wäre ein 300 cm Becken das Minimum.
Es sollte kein Plexiglasbecken Verwendung finden, da diese milchig werden würden,
wenn die Welse an der Scheibe raspeln.
Die Becken sollten mit sehr vielen Wurzeln ( Holz) ausgestattet sein.
Nähere Informationen zum Thema Wurzeln findet ihr hier.
Es sollten Höhlen in der passenden Größe der Tiere vorhanden sein.
Näheres zum Thema Höhlen findet ihr hier.
Stromkabel sollten nicht im Wasser zu finden sein, da sie von den Welsen leicht mal angeraspelt werden können.
Rückzugsgebiete für die Tiere sollten mit eingeplant werden.
Das Aquarium sollte stark gefiltert sein.
Die klassischen Styroporrückwände sind für ein Panaquebecken gänzlich ungeeignet,
da die Tiere sehr stark raspeln und die Rückwand einfach zerschreddern.


Etymologie: Ausnahmsweise nicht aus dem Griechischen oder Lateinischen. Eigenmann & Eigenmann
übernahmen 1889 bei der Gattungsbeschreibung den Namen „Panaque“ von den ansässigen Flussbewohnern,
die Panaque nigrolineatus so bezeichnen.



Die Panaque sp. "L 488" haben 7 Weichstrahlen in der Rückenflosse (Dorsale).
Der erste Strahl in der Rückenflosse (Dorsale) wird als Hartstrahl (Dorsalstrahl) bezeichnet und
weist einen leichten Odontodenbewuchs auf.
Die Weichstrahlen spalten sich im letzten Drittel in der Rückenflosse zweimal auf.
Die Rückenflosse (Dorsale) ist am letzten Strahl nicht durch eine Membran mit dem Rücken verbunden.
Die Fettflosse (Adipose) ist nicht mit der Rückenflosse (Dorsale) verbunden.
Zwischen den beiden Hartstrahlen (Caudalstrahl) der Schwanzflosse (Caudale) eines
Panaque sp. "L 488" sind 14 Weichstrahlen zu zählen, die sich wiederum aufspalten.
Die leicht orangene Färbung lässt beim Heranwachsen nach.
Das Bild des Panaque sp. "L 488" kann durch Anklicken vergrößert werden.
So sind Feinheiten besser zu erkennen.


Sonstiges: L 488 stammt aus dem Einzug des Rio Madeira, einem südlichen Zufluss des Rio Amazonas und damit gehört diese neue Form auch zur amazonischen Gruppe um Panaque armbrusteri. Bekannt ist diese Art in verschiedenen Lokalformen mittlerweile aus dem Rio Xingu, Rio Tapajós, Rio Tocantins, Rio Araguaia und aus dem Rio Aripuana. Die Grundfärbung und die Zeichnung machen es möglich diese Formen halbwegs sicher zu unterscheiden. Panaque sp. "L 488" ähnelt am meisten der Form aus dem Rio Araguaia und zeigt ein relativ dichtes Streifenmuster sowie eine weitesgehend einfarbig dunkle Caudale.
Die Unterscheidung wird durch ein anderes Charakteristikum jedoch stark vereinfacht: Die Bezahnung. Im Gegensatz zu allen anderen genannten Formen um Panaque armbrusteri ist die Bezahnung bei Panaque sp. "L 488" ebenso reduziert wie bei den Formen des Panaque nigrolineatus - Komplexes. Je Kieferhälfte haben Panaque armbrusteri bis zu 15 Zähne und Panaque nigrolineatus lediglich bis zu 9. Außerdem sind die Zahnreihen bei Panaque nigrolineatus stärker in V-Form angeordnet, während sie bei Panaque armbrusteri deutlich weiter auseinander gehen. Diese neue Form stimmt hierbei mit Panaque nigrolineatus überein.
Allerdings sind die Augen dunkel und nicht rot/orange wie bei den kolumbianischen und venezolanischen Panaque nigrolineatus-Formen.

Während viele, kleine Zähne ideal sind um Aufwuchs von Steinen und Holz abzuweiden, eignen sich wenige, kleine Zähne sehr gut um Holz nicht nur abzuweiden sondern es gänzlich abzuraspeln und zu fressen. Aufgrund von Mangel desselbigen bspw. im Rio Xingu macht es für die dortigen Panaque keinen Sinn in die Ausbildung jener kräftigen Zähne zu investieren. Stattdessen können sie dabei beobachtet werden, wie sie nachts große Steine abraspeln, auf denen sich tagsüber durch den Lichteinfall genügend Algen bilden.


Zucht: Es gab noch keine Aquariennachzuchten der Panaque sp. "L 488".

Panaque ist noch nicht so häufig nachgezogen worden.
Bei der letzten mir bekannten Zucht wurden zwei Weibchen und
ein Männchen ins Zuchtbecken gesetzt.
Bei den Versuchen mit nur einem Weibchen war es zu viel
Stress für das einzelne Weibchen.
Mit zwei Weibchen hat es dann geklappt.
Die großen Männchen können sehr ruppig vorgehen, was für ein
einzelnes Weibchen schlecht enden kann.

Angefüttert wurden die Tiere zum Teil mit sehr viel weichem Holz.
Gelaicht haben sie in einer großen Tonröhre, die nur einseitig geöffnet war.
Alle Gegenstände, ob nun Höhlen (besser mehrere anbieten) oder
Wurzeln, sollten fixiert sein, sonst könnten sie durchs Becken knallen.

In der Regel laichen viele Harnischwelse in Höhlen ab.
Näheres zum Thema Höhlen findet ihr hier.
Da über die Vermehrung von Panaque nicht viel bekannt ist, sollte man hierbei
verschiedene Möglichkeiten in Betracht ziehen.

In der Natur sind Höhlen für solch große Tiere nicht so einfach zu finden.
In den Uferböschungen sind zwar auch Höhlen zu finden, nur scheinen diese eher mit
Arten der Gattung Liposarcus und co. besetzt zu sein.
Es wurde auch schon über in der Natur gefundene Gelege in Holzmulden berichtet, was einen guten
Ansatz für eine gezielte Zucht darstellen könnte.
Solche Gelege im Holz sind auch von anderen Harnischwelsarten bekannt, aber diese laichen im
Aquarium anscheinend lieber in Höhlen ab.
Daher sollte man auch diesen Welsen ruhig einige Höhlen in passender Größe anbieten.

Für einen Zuchtversuch sollten die Tiere nicht zu klein sein, damit sie auch wirklich schon
laichbereit sind. Dies sollte bei Tieren mit 20 bis 25 cm wohl der Fall sein.
Die natürliche Regenzeit sollte für eine gezielte Zucht bedacht und simuliert werden.
Angefüttert werden die Tiere zum Teil mit sehr viel weichem Holz.
Dazu gehört auch eine gezielte zeitlich begrenzte Fütterung mit kräftigem Lebend- oder Frostfutter.
Dadurch soll ein Laichansatz bei den Weibchen angefüttert werden.

Autor: Daniel Konn-Vetterlein und Ralf Heidemann

Für das Bild bedanken wir uns bei Andreas Tanke/Panta rhei.


Wer Informationen hat bezüglich Panaque sp. "L 488", die noch nicht
berücksichtigt wurden, kann sie gleich als Antwort unter diesen Datenbankeintrag setzen.
Bei der nächsten Bearbeitung dieses Eintrags wird dieses dann berücksichtigt.
Wir sind immer daran interessiert, gutes Bildmaterial für die Datenbank zu sammeln. Wer
diesbezüglich eigene Aufnahmen für die Datenbank hat und diese zur Verfügung stellt,
kann dies hier tun.
Schlüsselwörter: Panaque Brasilien Hypostominae Aripuana 488 L488
Größe min: 40
Beckengröße min: 200
Temperatur min: 24
Temperatur max: 29



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