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Curculionichthys insperatus
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Hisnotus_insperatus_klein.jpg


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Beschreibung: Gattung/Art: Curculionichthys insperatus (Britski & Garavello 2003)

Synonyme: Hisonotus insperatus Britski & Garavello 2003

Herkunft:
Tietê-Becken, Bundesstaat São Paulo, Brasilien


Curculionichthys insperatus, DZSJRP 9101

Größe:
3,5 cm

Empfohlene Beckengröße:
ab 50 cm


Fundorte von Curculionichthys-Arten, rot: La Plata Becken, blau: Amazonas Becken, gelb: Rio São Francisco Becken, grün: Küstenflüsse in den Atlantik
Bild (modifiziert) aus Roxo et al. 2015, veröffentlicht unter der Creative Commons Attribution License (CC BY 4.0)

Etymologie:
Aus dem Lateinischen für "unerwartet", eine Anspielung auf die unerwartete Entdeckung einer weiteren (fünften) Art der Gattung Hisonotus (so wie sie damals definiert war) in der gleichen Region.

Besonderheiten:
Aufgrund der Herkunft wohl eher kühl zu halten, für einen Fundort (Córrego Barreiro) wird eine Temperatur von 15,8 °C (vermutlich im September) angegeben. Das Wasser dort war weich (31,8 mS/cm) aber mit nahezu neutralem pH-Wert (6,8).
Die Art passte nicht wirklich gut in die Gattung Hisonotus, dennoch hatten Britski & Garavello es vorgezogen, die Gattungsbeschreibung aufzuweiten.
Auf der Basis genetischer Analysen wurde diese Art nun mit vier weiteren vormals Hisonotus-Arten in die neue Gattung Curculionichthys überstellt mit Curculionichthys insperatus als Typusart.
Die neue Gattung wurde zum einen auf der Basis genetischer Analysen aus der polyphyletischen Gattung Hisonotus ausgegliedert. Zum anderen sind auch einige Eigenschaften wie genaue Ausprägung der Knochenplatten im Kopfbereich und Odontodenbewuchs genannt, die aber sowohl (für den Aquarianer) schlecht beobachtbar sind und auch durch die Beschreibung weiterer Arten wieder in Frage gestellt sind.

Ein interessantes Merkmal welches Curculionichthys von Hisonotus abgrenzt ist eine sogenannte Analmembran, die nur im weiblichen Geschlecht ausgeprägt ist, also auch zur Geschlechtsunterscheidung herangezogen werden kann.


Abdomen von weiblichen Curculionichthys oliverai (A), Curculionichthys paresi (B) und Hisonotus chromodontus (C), Pfeile zeigen die vorhandene bzw. fehlenden Analmembran an
Bild aus Roxo et al. 2014, veröffentlicht unter der Creative Commons Attribution License (CC BY 4.0)

Bei den männlichen Tieren der gleichen Arten sieht die Analregion hingegen so aus:


Abdomen von männlichen Curculionichthys oliverai (D), Curculionichthys paresi (E) und Hisonotus chromodontus (F), Pfeile zeigen die vorhandene bzw. fehlenden Analmembran an
Bild aus Roxo et al. 2014, veröffentlicht unter der Creative Commons Attribution License (CC BY 4.0)

Für die Unterscheidung auf Artebene hat sich die Zeichnung der Caudale als hilfreich erwiesen.


Curculionichthys sabaji (A), Curculionichthys insperatus (B)


Curculionichthys sagarana (C), Curculionichthys coxipone (D)


Curculionichthys oliverai (E), Curculionichthys luteofrenatus (F)


Curculionichthys paresi (G), Curculionichthys piracanjuba (H)

Caudalbilder jeweils aus Roxo et al. 2015, veröffentlicht unter der Creative Commons Attribution License (CC BY 4.0)

In den letzten Jahren wurden noch einige weitere Curculionichthys-Arten beschrieben:
Curculionichthys itaim aus dem Rio Tapajós Becken bei Itaituba (siehe Karte oben), Curculionichthys jumaorum und Curculionichthys scaius aus dem Rio Aripuanã Einzug im Rio Madeira Becken, Curculionichthys tukana aus dem Tocantins Becken (siehe Karte oben) und letztlich als erste Art nördlich des Amazonas Curculionichthys karipuna aus dem Rio Cassiporé bei Oiapoque.

In Roxo et al. 2015 wurden vier zum damaligen Zeitpunkt noch unbeschriebene Curculionichthys-Arten genannt, von denen zwei noch keinen Namen bekommen haben. In Surinam gibt es ebenfalls eine noch unbeschriebene Art, die ich mit Vorbehalt dieser Gattung zuordnen und entsprechend vorläufig so benennen möchte: Curculionichthys sp. "Surinam".
Es ist also davon auszugehen, dass noch weitere Arten dazukommen werden, die insbesonderen angesicht der geringen Größe und attraktiven Zeichnung eine interessante Bereicherung der Aquaristik darstellen.

Quellen:
"Hisonotus insperatus: New Species, from the Upper Rio Paraná Basin (Pisces: Ostariophysi: Loricariidae)", Heraldo A. Britski und Júlio C. Garavello, Copeia, 2003(3), pp. 588–593
"Description of two new species of Hisonotus Eigenmann & Eigenmann, 1889 (Ostariophysi, Loricariidae) from the rio Paraná-Paraguay basin, Brazil", Roxo, Zawadzki und Tryo, ZooKeys 395: 57–78 (2014)
"Description of a new genus and three new species of Otothyrinae (Siluriformes, Loricariidae)", Roxo et al., ZooKeys 534: 103–134 (2015)

Autor:
Karsten S.

Wir bedanken uns für die Bilder bei Christian Cramer (L172) und Fábio F. Roxo et al.
Schlüsselwörter: Curculionichthys Hisonotus insperatus Hypoptopomatinae Tietê Tiete Brasilien
Größe min: 3,5
Beckengröße min: 50
Temperatur min: 24
Temperatur max: 28



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