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Lebensräume der Welse Alles zu den Lebensräumen unserer Welse. Wasserwerte, Beckengrößen, Besatzfragen, etc.
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Alt 13.03.2008, 23:11   #1
Acanthicus
Junger Hupfer
 
Benutzerbild von Acanthicus
 
Registriert seit: 13.12.2003
Beiträge: 5.957
Freilandbeobachtungen zu Aphanotorulus popoi

Freilandbeobachtungen zu Aphanotorulus popoi

Anfang November, 2007 besuchte ich das erste mal den Rio Surutu. Ungefaehr 100km nordwestlich von der Stadt Santa Cruz gelegen. Damals fuehrte der Fluss nicht viel Wasser, die Temperatur lag bei 28 Grad und der pH – Wert bei 7.8. Das Wasser war leicht eingetruebt, so dass man nur wenig unter Wasser sehen konnte.
Durch den niedrigen Wasserstand wurden an einer Seite des Flusses, einer Lehmwand, mehrere Hoehlen freigelegt. Die Hoehlen waren bis zu 30cm tief in den Lehm hineingegraben, hatten einen Durchmesser zwischen 3-8cm und waren in Gruppen von ungefaehr 30 angeordnet (geschaetzte Anzahl).
Im Freiwasser konnte ich wenige A.popoi sehen. Diese waren auf dem Sand und durch das getruebte Wasser nur sehr schwer zu erkennen, aber man sah sie doch. 4 von 5 gesichteten Exemplaren sassen in einer Tiefe von ungefaehr 50cm und es sah aus, als wuerden sie sich sonnen. Der Rio Surutu bietet den Welsen nahezu garkeine Versteckplaetze, nur einzelne Baumstaemme und Aeste liegen im Wasser. Und das nur sehr selten. Der Boden besteht aus sehr feinem Sand, Kieselsteine und groessere gibt es nur an einigen wenigen Plaetzen.

Mein zweiter Besuch folgte Mitte Januar. Damals fuehrte der Fluss schon deutlich mehr Wasser und die Hoehlen waren nicht mehr zu sehen. Nachdem ich die Stelle ausgemacht hatte, beschloss ich runterzutauchen und zu gucken, ob sich etwas geaendert hatte. Die Hoehlen lagen zwischen 80 und 120cm unter der Wasseroeberflaeche. Leider hatten sich die Welse eine Stelle fuer ihre Hoehlen ausgesucht, die an einer kleinen Biegung liegt und wo der Flusslauf etwas schmaller ist und der Fluss damit schneller fliesst. So wird zwar immer Frischwasser direkt auf die Hoehlen gespuelt, das Tauchen erleichtert es aber nicht. Nachdem mich die Stroemung mehrere Male einige Meter weiter gegen die Lehmwand gespuelt hatte, (ich schon starke Schmerzen hatte und hoffte, dass meine Mutter nichts davon erfaehrt) entschloss ich mich, die Sache anders anzugehen und erstmal nur teils unterzutauchen und mich voran zu tasten. Die Hoehlen waren schnell gefunden, und siehe da auch die Bewohner schienen zu hause zu sein. Mit Haenden und Fuessen suchte ich die Hoehlen und versuchte dann reinzupacken um zu kontrollieren, ob etwas drinnen ist. Bei der zehnten, elften Hoehle hatte ich schliesslich Erfolg und packte an etwas, was darauf stark zuckte. Das liess mich erstmal zurueckschrecken. Dadurch verlor ich den Halt und wurde wiederrrum gegen die Wand gespuelt. Aber immerhin wusste ich, dass etwas da war. Aber war es auch das was ich suchte? Nochmal hin und nochmal reingepackt. Eindeutig, das ist ein Wels. Nun musste ich doch runter um zu gucken. Es war schwierig, aber mit der Taschenlampe (das Wasser war immernoch eingetruebt) konnte ich einen hellen Schemen erkennen: ein Aphanotorolus popoi Maennchen bei der Brutpflege. Der Wels wurde daraufhin sehr nervoes, rutschte hinundher und zuckte mit dem ganzen Koerper. Danach liess ich den Wels in Ruhe, und selbst wenn ich noch mehr gewollt haette. Ich konnte nicht mehr, mein ganzer Koerper tat dermassen weh, dass ich nur noch an Land wollte. Aber die Frage nach den Jungen blieb natuerlich.

Dafuer kam ich ein drittes Mal an den Rio Surutu, Anfang Maerz diesmal. Die Regenzeit war in vollem Gange und ein erneutes Tauchen zu den Hoehlen haette ich wohl kaum heil ueberstanden. Die Wassertemperatur lag nun bei 26 Grad und der pH – Wert war ein wenig gesunken auf 7.5.
Bei den Wassermassen verging mir ein wenig die Hoffnung auf weitere Sichtungen von A.popoi. Aber trotzdem wurde das Netz rausgeholt. Gefischt wurde dann in einem kleinen Seitenarm des Flusses, wo ich mir eher Fische vostellen konnte. Und tatsaechlich 2 junge A.popoi mit ungefaehr 5cm gingen mir ins Netz. Beide sassen unter einem Ast der angespuelt wurde, in nur 20cm Tiefe.


Eines der beiden Jungtiere


Der angesprochene Seitenarm


Weitere Fotos kommen, wenn ich herausgefunden habe, wie man die Bilder von der Speicherkarte bekommt ohne die passende Kamera oder 30 Dollar fuer einen Adapter zu bezahlen. (:
__________________
"L-Welse" : Angehörige der Familie Loricariidae, also auch die ohne L-Nummer(n)!
Acanthicus ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.03.2008, 05:09   #2
looser
L-Wels Gott
 
Benutzerbild von looser
 
Registriert seit: 01.10.2005
Ort: bei Hildesheim
Beiträge: 1.401
Hallo Daniel,

ein schöner Bericht. Den Leitwert hast Du damals nicht zufällig gemessen?

MFG Michael
__________________
L200 HF, L144+, L128, L66+, L134, L129+, vermutlich L183, L59, Ancistrus Red+, L174+, Ancistrus Sp. Rio Paraguay, Hypostomus Sp., Sturisoma Festivum, Corydoras Panda/ Adolfoi/ Schwartzi
looser ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.03.2008, 15:12   #3
L-ko
Welsfan
 
Benutzerbild von L-ko
 
Registriert seit: 20.12.2004
Ort: 99427 Weimar
Beiträge: 3.673
Hallo Daniel,

vielen Dank für Deinen interessanten Bericht. Finde ich super, dass Du dann beim 3. Besuch auch die Kleinen gefunden hast.

Viele Grüße
Elko
__________________
L-ko ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.03.2008, 15:40   #4
Acanthicus
Junger Hupfer
 
Benutzerbild von Acanthicus
 
Registriert seit: 13.12.2003
Beiträge: 5.957
Hi Michael,

Zitat:
Zitat von looser Beitrag anzeigen
Den Leitwert hast Du damals nicht zufällig gemessen?
ne den habe ich nicht gemessen. Habe ich noch nie gemessen.
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"L-Welse" : Angehörige der Familie Loricariidae, also auch die ohne L-Nummer(n)!
Acanthicus ist offline   Mit Zitat antworten
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