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Alt 21.11.2016, 20:52   #2
Karsten S.
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Hi,

relativ selten und meistens eher nachts sieht man in den Creeks und kleinen Flüssen auch Wasserschlangen:



Oft sind diese recht hübsch, aber teilweise auch durchaus gefährlich. Aber bei dieser gaben unsere Guides zum Glück gleich Entwarnung, also konnten wir noch unbeschwert weiter fangen.
Das "Fotobecken" war schnell gut gefüllt und so ließen wir es für diesen Tag gut sein, Ancistren hatten wir eigentlich genug und Corys waren keine mehr zu sehen. Wir hatten vor, noch mindestens einen Tag zu bleiben.

Am nächsten Morgen dachte ich zunächst Martin will mich auf den Arm nehmen: "alle Fische im Fluss sind tot", aber es war tatsächlich so.
Er hatte dies schon anlässlich des nächtlichen Harndrangs gesehen und behauptete mit Nachdruck, dass die Fische schon vorher tot waren .

Ich bin natürlich sofort zum Fluss runter und tatsächlich bot sich ein Bild des Grauens, vor allem die großen Hoplias, Messerfische und Cichliden sind mir sofort ins Auge gefallen:





Aber auch kleinere für uns interessantere Fische wie juvenile Crenis:



und Ancistren hatte es dahingerafft, auch wenn dieser sich noch etwas bewegte:


Ancistrus sp. "Reticulate"

Diesen Trachelyopterus galeatus hatte es nicht ganz so schlimm erwischt:



Der schwamm dann immerhin noch weg. Es ist zwar ganz interessant, auch mal viele Fische zu sehen, die man am Vortag übersehen hat, aber so muss es dann doch nicht sein.



Die am Vortag in sehr großen Stückzahlen gesichteten kleinen Salmler und Garnelen hatte offenbar schon die Strömung wegtragen.
Einige Corydoras hatten sich mit ihren Stacheln irgendwo verklemmt. Diese Art hatten wir am Vorabend nicht gesichet, aber auf diesen Anblick hätte ich dennoch gerne verzichtet:


Corydoras punctatus

Der Commewijne River gilt offiziell auch als Herkunftsfluss von Corydoras punctatus und der Cottica River fliesst direkt an der Küste in den Commewijne. Auch wenn das Wasser dort in unmittelbarer Nähe der Küste vermutlich schon ziemlich brackig ist und heutzutage vermutlich für die allermeisten Süsswasserfische eine Verbreitungsbarriere darstellt, kann dies früher anders gewesen sein.
Ein genauer Vergleich dieser Population mit der vom Surinam River (Typusfundort) wäre sicherlich interessant, auch wenn sie auf den ersten Blick gleich aussehen.
Leider waren sie alle schon tot oder derart mitgenommen, dass an einen Transport nicht mehr zu denken war. Aber immerhin habe ich ein totes Exemplar für DNA-Analysen mitgenommen.

Unsere Guides haben dann Martin doch noch in Schutz genommen und haben das Desaster auf einheimische Gift-Fischer geschoben...
Auch wenn das Gift sich vermutlich nach einem halben Tag hinreichend verdünnt, wollten wir dort nicht wirklich mit den Fängen der vorherigen Touren Wasserwechsel machen und nach Fangen in dem Fluss war uns auch erstmal nicht zumute. Viel Leben schien es an dem Abschnitt ohnehin nicht mehr gegeben zu haben.

Immerhin haben wir einigen Fischen vom Cottica River im wahrsten Sinne des Wortes das Leben gerettet .

Gruß,
Karsten
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Parotocinclus britskii, P. haroldoi, Corydoras bicolor, C. boesemani, C. coppenamensis, C. guianensis, C. nanus, C. punctatus, Harttiella crassicauda, Paralithoxus gr. bovalli, P. plallidimaculatus, P. planquetti, P. surinamensis, Pseudancistrus kwinti,...

Geändert von Karsten S. (21.11.2016 um 20:58 Uhr).
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