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Alt 16.02.2004, 13:24   #1
Martin G.
Herr der grossen Klappe
 
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Hallo Leute,

weil es häufiger Anfragen bezüglich dieser Welse gibt, der "Braune Antennenwels"-Thread mit seinen vielen Seiten etwas unübersichtlich ist und ich zu faul bin, das Folgende öfter zu schreiben (der Hauptgrund ), hier eine Zusammenfassung des wichtigsten Fakten zur Ancistrus-Nachzucht.

Braune Antennenwelse:
Die Zucht dieser Welse ist äußerst einfach. Wenn man ein Männchen und (mindestens) ein Weibchen im Becken hat, ist es kaum zu verhindern, daß die Tiere zur Fortpflanzung schreiten. Ist die bei anderen Arten benötigte Tonröhre o.ä. nicht vorhanden, wird auch schon mal einfach hinter Schieferplatten, in Wurzeln oder hinter einem eingebauten Innenfilter gelaicht. Das Männchen bewacht die Eier sowie die Jungfische bis zum Aufbrauchen des Dottersackes meist fürsorglich. Die Gelegegröße schwankt je nach Größe und Zustand des Weibchens zwischen 20 und 150 Eiern. Mit Nachwuchs ist alle vier bis sechs Wochen zu rechnen. Bei mehreren Weibchen kann es vorkommen, daß das Männchen ständig auf Eiern sitzt. Gegebenenfalls rechtzeitig um einen Abnehmer für die Jungfische kümmern.

Je nach Wassertemperatur schlüpfen die Larven nach vier (bei 29° C) bis sechs (bei 24° C) Tagen. Mit ihrem riesigen Dottersack brauchen sie nichts zu fressen. Dieser Dottersack ist nach vier (29° C) bis sieben (24° C) aufgebraucht. Will man alle Jungfische aufziehen, empfiehlt es sich, sie drei oder vier Tage nach dem Schlupf in ein Aufzuchtbecken zu überführen. Schüttelt man sie aus der Röhre, kann man die Entwicklung besser beobachten und überwachen. Außerdem fressen die Jungen dann sobald der Dottersack alle ist und hungern nicht noch ein paar Tage in der Röhre. Will man die Jungfische nicht separat aufziehen, genügt es, im Haltungsbecken reichlich zu füttern. dann werden je nach Fischbesatz einige bis alle Jungfische heranwachsen.
Als Jungfischfutter geeignet sind fast alle Trockenfuttersorten. Zusätzlich kann man Artemia oder Cyclops füttern. Sehr wichtig ist jedoch ein hoher pflanzlicher Anteil in der Nahrung. Überbrühter Salat, Zucchini oder Rosenkohl können durchaus den Hauptbestandteil der Nahrung ausmachen. Ein Blatt Salat kann auch zur Überbrückung eines Tages Abwesendheit genutzt werden. Weiches Wurzelholz und Falllaub werden ebenfalls gefressen.
Häufige Wasserwechsel sind wichtig. Täglich 20 bis 30 Prozent führen dazu, daß man den Jungfischen das Wachstum geradezu ansieht. Mit vier Wochen können sie dann schon 2,5 bis drei Zentimeter lang sein. Ohne Wasserwechsel wachsen sie deutlich langsamer und sind viel krankheitsanfälliger. Falls das Aufzuchtbecken keinen Bodengrund enthält, sollte die Bodenscheibe morgens und abends vor dem Füttern mit einem Borstenpinsel gereinigt werden. Dies verhindert die Bildung eines Bakterienrasens, welcher Flossenfehlbildungen zur Folge haben kann. Größere Ancistrus, Störwelse, Glyptoperichthys oder Apfelschnecken im Becken übernehmen diese Arbeit auch sehr gut. Bei großen Glyptoperichthys sollte bedacht werden, daß diese große Mengen des Jungfischfutters in kürzester Zeit fressen. Mehr füttern und Wasser wechseln!!!

Andere Ancistrus-Arten sind teilweise schwieriger zur Nachzucht zu bewegen. Zum Erfolg führt manchmal das Absenken des pH-Wertes, reichliche Wasserwechsel oder Umsetzen in ein anderes Becken. Die Aufzucht ist zumindest bei den von mir nachgezüchteten Arten wie beim Braunen Antennenwels. Manche Arten, zum Beispiel A. claro, wachsen viel langsamer heran.

Gruß, Martin.
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Du bist Herr deiner Worte. Aber einmal ausgesprochen beherrschen sie dich.
Bilder aus Uganda...
Redaktion VDA-Arbeitskreis BSSW.

Geändert von Martin G. (19.06.2005 um 22:16 Uhr).
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